In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 35, Heft 4, S. 703-707
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 35, Heft 4, S. 869-901
This article explores whether and to what degree information on the socioeconomic status – measured by professional status and disposable household income – allows making reliable statements on the willingness to remain in work in retirement age. These observations are controlled for professional and individual characteristics. The data basis is constituted by the study entitled "Continuing in employment in pensionable age" with N = 1,500 dependent employees aged from 55 to under 65. Logistic regressions show that the socioeconomic status makes a statistically-significant contribution towards explaining the willingness to continue in employment: In comparison to employees with a lower or medium professional status, those individuals who have a high professional status tended to be significantly more willing to remain in working life for longer. There is a negative connection between the disposable household income and the willingness to remain in employment in retirement age. The significant effects that were found are however restricted to the women in the study.
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 35, Heft 4, S. 833-868
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwiefern Informationen über den sozioökonomischen Status - gemessen an der beruflichen Stellung und dem verfügbaren Haushaltseinkommen - zuverlässige Aussagen über die Bereitschaft, im Ruhestandsalter weiter zu arbeiten, treffen können. Kontrolliert werden diese Betrachtungen mit weiteren beruflichen und individuellen Merkmalen. Datengrundlage ist die Studie "Weiterbeschäftigung im Rentenalter" mit N = 1.500 abhängig Beschäftigten im Alter von 55 bis unter 65 Jahren. Mit Hilfe von logistischen Regressionen kann gezeigt werden, dass der sozioökonomische Status einen statistisch bedeutsamen Beitrag zur Erklärung der Weiterbeschäftigungsbereitschaft leistet: Im Vergleich zu Beschäftigten in einer unteren oder mittleren beruflichen Stellung waren die Personen, die eine hohe berufliche Stellung innehaben, signifikant eher bereit, länger im Erwerbsleben zu bleiben. Zwischen dem verfügbaren Haushaltseinkommen und der Bereitschaft, im Ruhestandsalter weiter beschäftigt zu sein, besteht ein negativer Zusammenhang. Die signifikanten Effekte beschränkten sich jedoch auf die befragten Frauen.
"Der vorliegende Materialienband beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der demographischen Alterung und der Binnenwanderung in den Bundesländern. Hierzu werden die einzelnen Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (Fertilität, Mortalität und Migration) sowohl im gesamtdeutschen Überblick als auch in den jeweiligen Bundesländern analysiert. Ergänzt werden die demographischen Daten mit ökonomischen Kurzbeschreibungen der einzelnen Bundesländer, die einen Bezug zu den Binnenwanderungen herstellen. Als Datenbasis für die hier vorliegende Auswertung dienen, wenn nicht anders vermerkt, Materialien und Daten des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Landesämter. Die demographische Entwicklung in Deutschland insgesamt und in den einzelnen Bundesländern wird innerhalb der Jahre 1991 bis 2004 dargestellt und miteinander verglichen. Als Ausblick dienen die Länderergebnisse der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Landesämter bis zum Jahr 2050. Die vorliegende Arbeit ist in zwei Teile (A und B) unterteilt. In Teil A, bearbeitet von Ralf Mai, Juliane Roloff und Frank Micheel, wird der Verlauf der demographischen Alterung in Deutschland und den Bundesländern innerhalb des gewählten Zeitraums dargestellt. In Teil B (Ralf Mai, unter Mitarbeit von Manfred Scharein) stehen die Binnenwanderungen im Mittelpunkt. Es werden die Trends der Binnenwanderungen zwischen den Bundesländern analysiert und in Modellrechnungen ihr Einfluss auf Bevölkerungsbestand, Geburtenzahlen und Alterung in den einzelnen Ländern berechnet." (Autorenreferat)
"Die schrittweise Anhebung des Renteneintrittalters ist unpopulär, die Bereitschaft zur Weiterarbeit im Rentenalter ist relativ hoch. Was zunächst widersprüchlich aussieht, lässt sich jedoch relativ leicht erklären. Einerseits finden gesetzliche Vorgaben kaum Akzeptanz, andererseits ist die Bereitschaft zur Suche nach individuellen Lösungen für eine Weiterbeschäftigung ausgeprägt. Das betrifft vor allem flexible Regelungen hinsichtlich der wöchentlichen Arbeitszeit, der Anzahl der Arbeitstage und der Regelmäßigkeit. Hier sind erhebliche Reduzierungen im Vergleich zur normalen Situation gewünscht. Einen großen Einfluss auf die Bereitschaft zur Weiterarbeit haben die Unternehmensgröße (je kleiner das Unternehmen, desto höher die Bereitschaft), die körperliche Belastung durch die Arbeit (körperliche Schwere reduziert Bereitschaft) und die Einkommenssituation (Zwang zur Weiterbeschäftigung bei sehr niedrigen Einkommen). Auf unterschiedliche Weise wirkt der Gesundheitszustand. Ein schlechter Gesundheitszustand verringert die Weiterbeschäftigungsbereitschaft, ein guter erhöht sie jedoch nicht zwangsläufig. Die gute Gesundheitssituation wird als Chance gesehen, sich um die Familie zu kümmern und den Ruhestand zu genießen." (Autorenreferat)
In an aging work society, the transition to retirement represents a crucial passage in status for older adults. The conditions and the forms of the age-related status transition have changed substantially in Germany over recent decades. Thus, in addition to "indirect" retirement paths from various forms of non-employment, there is an increasing tendency to continue paid work beyond the regular retirement age limit. Moreover, older adults volunteer in civil society and are engaged within the family after retirement. These activities, together with prolonged labor market participation, form a central dimension of old age potential that can be a societal as well as an individual benefit. The aim of this paper is to review the current state of research, provide an overview of basic concepts as well as to advance the discourse on the transition to retirement and the potential of older people in Germany. One focus is on the labor market participation of older adults, even beyond the legal retirement age limit. In addition, we emphasize the interaction between different productive activities with regard to complementary or substitute relationships. These considerations are united in the concept of unretirement, which complements the traditional concept of retirement. A modified Rubicon model of action is presented as a heuristic framework for further empirical research on the labor market participation of older adults.
Das späte Erwachsenenalter ist durch eine Vielfalt an Übergängen und (Un-)Ruheständen gekennzeichnet. Dies bedeutet, dass der Ruhestandseintritt nicht mit einem Rückzug aus sozialen, familialen und wirtschaftlichen Lebensbereichen gleichzusetzen ist. Potenziale älterer Menschen sind Ergebnis einer Förderung über den gesamten Lebenslauf hinweg und müssen somit als politische Querschnittsaufgabe verstanden werden. Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsmarkt und eine verbesserte Vereinbarkeit zwischen beruflichen und familialen Tätigkeiten begünstigen die Potenziale des späten Erwachsenenalters. Die Beseitigung von Barrieren, die einer gesellschaftlichen Teilhabe entgegenstehen, ermöglicht ein selbst bestimmtes Altern. Dies gilt besonders für ältere Erwachsene mit niedriger Bildung, geringem Einkommen oder gesundheitlichen Nachteilen.
1. Beurteilung der Anhebung des Renten- bzw. Ruhestandsalters (Skala); persönliche Betroffenheit von Anhebung der Altersgrenzen; voraussichtlicher Renteneintritt und tatsächlicher Renteneintritt.
2. Aktuelle Erwerbssituation: berufliche Stellung; derzeitige berufliche Tätigkeit; Tätigkeit im öffentlichem Dienst; Wochenarbeitszeit in Stunden; Dauer der Unternehmenszugehörigkeit in Jahren; Anzahl bisheriger Arbeitsgeber; Betriebsgröße des aktuellen Unternehmens; Branche des Unternehmens; befristetes Arbeitsverhältnis; Betroffenheit von Arbeitslosigkeit; Anzahl der Arbeitslosigkeitsphasen; Dauer der letzten Arbeitslosigkeitsphase; Alter bei der letzten Arbeitslosigkeitsphase; Wichtigkeit von Einkommen, Arbeitsplatzsicherheit, Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitszeit und Freizeit, Entwicklungsmöglichkeiten, sinnvolle Tätigkeit; Arbeitszufriedenheit (Skala); Charakteristika der eigenen Arbeitsbedingungen; Betriebsklima und Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzen (Skala).
3. Weiterbildung: Einstellung zur Weiterbildung (Skala); Anzahl der Weiterbildungsmaßnahmen in den letzen drei Jahren; gewünschte Erwerbstätigkeit nach Renten- bzw. Ruhestandseintritt; gewünschte Weiterarbeitsdauer; gewünschte Arbeitsstunden pro Woche; gewünschte Regelmäßigkeit von Arbeit; Ort der Beschäftigung; Gründe für eine Weiterbeschäftigung (Skala); Gründe für die Beendigung von Erwerbstätigkeit (Skala); präferierte Angebote und Verantwortlichkeit des Staats zur Erleichterung von Erwerbstätigkeit im Rentenalter (Skala).
4. Gesundheit: gegenwärtiger Gesundheitszustand; Häufigkeit von Befindlichkeiten und körperlichen Beschwerden (Skala: Gliederschmerzen, Antriebslosigkeit, Atemnot, Übelkeit, Entscheidungsschwäche, Schwindelgefühle, Nervosität, Stimmungsschwankung, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit, Müdigkeit und Zerschlagenheit); Leistungsfähigkeit in Bezug auf Arbeitsinhalte: Beurteilung der jetzigen Leistungsfähigkeit, Leistungsfähigkeit vor fünf Jahren, Leistungsfähigkeit in fünf Jahren.
Demographie: Geschlecht; Alter des Befragten in Jahren zur Überprüfung der Zugehörigkeit zur Zielgruppe; Umfang der Erwerbstätigkeit; berufliche Stellung; Renten- oder Pensionsbezug; Kurzarbeit (Kurzarbeitergeld, Saisonarbeit, Altersteilzeit, Freistellungsphase), Familienstand, beruflicher Ausbildungsabschluss; deutsche Staatsangehörigkeit; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Haushaltsnettoeinkommen.
Von November 2015 bis Februar 2016 fand die Wiederholungsbefragung der Studie "Transitions and Old Age Potential: Übergänge und Alternspotenziale" (TOP) statt. Von den 3.897 panelbereiten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ersten Welle des Jahres 2013 lagen drei Jahre später abgeschlossene Interviews von 2.501 Personen vor. Inhaltlich konzentriert sich die zweite Welle TOP auf die Übergänge in den Ruhestand, die Verwirklichung von Tätigkeitsabsichten, insbesondere am Arbeitsmarkt, als Teil eines mehrstufigen Handlungsmodells sowie die Veränderung von Potenzialen älterer Erwachsener im Zeitverlauf. Wie bereits die erste Welle, so wurde auch die Wiederholungsbefragung vom Umfragezentrum Bonn (uzbonn) im Auftrag des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) durchgeführt. Neben Maßnahmen zur Reduzierung der Verzerrung aus der Panelmortalität und zur Erhöhung der Ausschöpfung kamen längsschnittliche Gewichtungsverfahren zum Einsatz, die u.a. für selektive Teilnahmewahrscheinlichkeiten an der zweiten Welle adjustieren.
The follow-up survey for the Transitions and Old Age Potential (TOP) study took place from November 2015 until February 2016. Of the 3,897 the willing respondents from the first wave of 2013, three years later interviews were completed with 2,501 persons. In content, the second wave of TOP focuses on the transitions to retirement, the realization of activity intentions, particularly on the labor market, as part of a multi-stage model of action as well as on the changes in the potentials of older adults over the course of time. Like the first wave, the follow-up survey was also conducted by the Umfragezentrum Bonn (uzbonn) on behalf of the Federal Institute for Population Research (BiB). In addition to measures for reducing the bias from panel mortality and for increasing coverage, longitudinal weighting methods were used that, among other aspects, adjusted for selective response probabilities in the second wave.
Im ersten Quartal 2013 führte das Umfragezentrum Bonn (uzbonn) im Auftrag des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) die Studie "Transitions and Old Age Potential: Übergänge und Alternspotenziale (TOP)" durch. Gegenstand dieser Untersuchung waren insbesondere die Erwerbstätigkeit, das Engagement innerhalb der Zivilgesellschaft und Unterstützungs- bzw. Pflegetätigkeiten innerhalb der Familie von 55- bis 70-Jährigen (Geburtsjahrgänge 1942 bis 1958), die zum Befragungszeitpunkt in deutschen Privathaushalten lebten. Auf Basis des Gabler-Häder-Designs wurde eine Stichprobe gewonnen, die mittels Computergestützten Telefoninterviews (CATI) befragt wurde. Eine Gewichtung anhand Mikrozensusdaten stellt die Repräsentativität der gewonnenen Stichprobe sicher. Insgesamt wurden 5.002 Personen befragt.
Im Auftrag des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden führte das Umfragezentrum Bonn (uzbonn) im ersten Quartal 2013 eine Befragung zu den Übergängen in den Ruhestand und den Potenzialen der 55- bis 70-Jährigen am Arbeitsmarkt sowie in der Zivilgesellschaft und der Familie durch. Hierzu wurde eine für die deutschsprachige Wohnbevölkerung in dieser Altersgruppe repräsentative Festnetzstichprobe nach dem Gabler-Häder-Design gezogen und mittels CATI-Verfahren telefonisch befragt. Den Interviews lag ein standardisiertes Erhebungsinstrument zugrunde, das in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus unterschiedlichen Disziplinen (unter anderen Psychologie, Gerontologie, Wirtschaftswissenschaften) entwickelt wurde. Die durchschnittliche Länge der Interviews betrug 40 Minuten. Insgesamt wurden 5.002 Personen befragt.
"Projektionen der Arbeitskräftenachfrage werden seit einiger Zeit vom regionalen Netzwerk des IAB erstellt. Eine ähnlich regional differenzierte Projektion des Arbeitskräfteangebots durch das IAB fehlt bislang noch. Zum einen fehlen teilweise die erforderlichen Daten auf regionaler Ebene. Zum anderen spielen aber auch Beschränkungen bei der Kapazität eine Rolle. Aus diesen Gründen diskutiert der vorliegende Beitrag am Beispiel des Saarlandes die Frage, ob sich ein vereinfachender Ansatz für einzelne Bundesländer eignet, der eventuell auch für Schätzungen des künftigen Erwerbspersonenpotenzials anderer Bundesländer verwendet werden kann. Eine Vorausschätzung des Arbeitskräfteangebots basiert auf den zwei Grundbausteinen Bevölkerungsprojektion und projizierte Erwerbsquoten. Als Bevölkerungsprojektion wird im Weiteren die vom Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern gemeinsam erstellte länderspezifische '11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung' zugrunde gelegt. Die Schätzung und Projektion der Erwerbsbeteiligung für das Saarland steht im Mittelpunkt dieses Berichts. Grundlage sind die vom IAB projizierten Potenzialerwerbsquoten für Westdeutschland, denn es wurde kein wesentlicher struktureller Unterschied zwischen der Erwerbsbeteiligung im Saarland und im Bundesgebiet West gefunden. Bei gleicher Arbeitslosigkeit würden die alters- und geschlechtsspezifischen Erwerbsquoten des Saarlandes mit den entsprechenden Quoten aus dem Bundesgebiet West weitgehend übereinstimmen. Für die Projektion der saarländischen Potenzialerwerbsquoten konnten deshalb westdeutsche Projektionswerte übernommen werden. Das saarländische Erwerbspersonenpotenzial nimmt bis 2020 vergleichsweise moderat ab, geht aber nach 2020 stärker zurück. Insbesondere zwischen 2020 und 2030 nimmt es rasch ab. Dies ist eine Folge der alternden Baby-Boom-Generation. Damit bewegen sich diese Veränderungen im Saarland fast im Bundesdurchschnitt. Allerdings sinkt das saarländische Erwerbspersonenpotenzial etwas stärker als der Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer. Die demographische Alterung wird auch das Erwerbspersonenpotenzial des Saarlands verändern. Statt wie heute die 40- bis 49-Jährigen, werden ab dem Jahr 2020 die 50- bis 59-Jährigen die zahlenmäßig stärkste Altersgruppe sein. Das saarländische Erwerbspersonenpotenzial unterliegt damit weitgehend den gleichen demographischen Trends, wie sie für das gesamte Bundesgebiet gelten. Weder höhere Wanderungsgewinne noch eine extrem stark steigende Frauenerwerbsbeteiligung oder eine verlängerte Lebensarbeitszeit ('Rente mit 67') kann diesen Trend stoppen." (Autorenreferat)