Stimmensplitting bei Bundestagswahlen — ein Spiegelbild des Verhältnisses zwischen Bürgern und Parteien?
In: 50 Jahre Empirische Wahlforschung in Deutschland, S. 361-388
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In: 50 Jahre Empirische Wahlforschung in Deutschland, S. 361-388
In: Wirklich ein Volk?, S. 641-673
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 41, Heft 4, S. 677-706
ISSN: 0032-3470
Attempts to analyze the reasons for vote switching between consecutive elections have generally been disappointing. On the one hand, this result may be attributed to idiosyncrasies of vote switching; on the other hand, it may be a product of inadequate research strategies. This paper explores the second possibility. First, we suggest studying switchers not as a whole, but by distinguishing different groups of switchers according to the political relevance of the different kinds of switching. Secondly, we discuss whether analysis of switching could benefit from the use of panel data instead of cross-sectional data: the operationalization of switching by panel data should be superior to the widely used recall method. The hypotheses derived in the theoretical discussion receive strong support from empirical evidence from the German general election of 1998: both the differentiated measurement of switchers & the use of panel data enhance analysis of switching based on cleavage theory & the Michigan model. More generally, we conclude that our understanding of this dynamic element in electoral politics depends on the methodological adequacy of research. 6 Tables, 1 Figure, 78 References. Adapted from the source document.
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 41, Heft 4, S. 677-706
ISSN: 0032-3470
In: Die Republik auf dem Weg zur Normalität?: Wahlverhalten und politische Einstellungen nach acht Jahren Einheit, S. 199-226
Der Verfasser analysiert vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen zur Güte der Erfassung von Wechselwählern mit der Recall- und der Paneltechnik die Wechselwahl bei der Bundestagswahl 1998. Behandelt werden das Gesamtausmaß der Wechselwahl, der Wechsel zwischen politischen Lagern sowie die Wechselwahl aus der Perspektive einzelner Parteien. Im Folgenden wird nach der Häufigkeit und der Struktur von Recallfalschangaben sowie nach den Ursachen für die Divergenz von Recall- und Panelangaben gefragt. Die Untersuchung zeigt, dass die üblicherweise verwendete Rückerinnerungsfrage zur Ermittlung von Wechselwählern die Wählerbewegungen systematisch unterschätzt, vor allem den Wechsel zwischen Regierungs- und Oppositionslager. Die bundesdeutsche Wählerschaft ist weitaus beweglicher, als es die bisherigen recallgestützten Analysen vermuten ließen. (ICE2)
In: Die Republik auf dem Weg zur Normalität?: Wahlverhalten und politische Einstellungen nach acht Jahren Einheit, S. 145-172
Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, ob dem Stimmensplitting zwischen Erst- und Zweitstimme bei den Bundestagswahlen zwischen 1953 und 1990 ein rationales Kalkül zugrundeliegt, das die vom Wahlrecht ausgehenden Anreize und die Koalitionskonstellation als wesentliche Rationalitätskriterien verwendet. Der Verfasser zeigt anhand eines Datensatzes, der die absoluten Häufigkeiten der bei diesen Wahlen logisch möglichen Kombinationen aus Erst- und Zweitstimmen enthält, dass maximal die Hälfte der Splittingwähler in der Lage ist, wahlrechtliche und koalitionstaktische Überlegungen bei ihrer Wahlentscheidung korrekt zu berücksichtigen. Die Splittingentscheidung lässt sich eher als Zufallsprodukt denn als Ergebnis taktischen Kalküls auffassen. Aus demokratietheoretischen Erwägungen heraus ist daher über eine Veränderung des Wahlsystems nachzudenken. (ICE)
In: 50 Jahre empirische Wahlforschung in Deutschland: Entwicklung, Befunde, Perspektiven, Daten, S. 361-388
Der Verfasser setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der Indifferenz-Interpretation des Stimmensplittings in der politikwissenschaftlichen Diskussion auseinander, derzufolge das Stimmensplitting als Indiz für das Fehlen einer klaren Parteipräferenz gilt. Um die Validität dieser These zu untersuchen, werden die Beziehungen zwischen Splitting und Parteibindungen zunächst auf Aggregatebene untersucht. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Individualdatenanalyse, bei der der Einfluss der Parteibindungen auf die Häufigkeit und die Verteilung des Splittings auf die einzelnen Altersgruppen untersucht wird. Die Aggregatdatenanalyse basiert für die Zeit zwischen 1953 und 1990 auf Befunden der repräsentativen Wahlstatistik sowie für 1994 und 1998 auf Ergebnissen von Wahltagsbefragungen. Für die Analyse auf Individualebene werden Umfragedaten für die Bundestagswahlen 1972 bis 1998 aus diversen Erhebungen verwendet. Während die These vom Stimmensplitting als Spiegel der Erosion von Parteibindungen durch die Aggregatdatenanalyse bestätigt zu werden scheint, zeigt die Individualdatenanalyse, dass zu der Zunahme gemischter Stimmkombinationen seit 1972 die Abschwächung der Parteiloyalitäten kaum etwas beigetragen hat. (ICE)
In: Die Republik auf dem Weg zur Normalität?, S. 145-172
In: Die Republik auf dem Weg zur Normalität?, S. 199-226
In: Wirklich ein Volk?: die politischen Orientierungen von Ost- und Westdeutschen im Vergleich, S. 641-673
Unter taktischem Wahlverhalten wird ein Verhalten verstanden, bei dem ein Bürger seine Stimmentscheidung nicht nur auf seine politischen Präferenzen stützt, sondern darüber hinaus die Erfolgsaussichten aller politischen Angebote einbezieht und auf Grund dieser Überlegungen gegen seine aktuelle Parteipräferenz votiert. Theoretisch bieten sich hier zwei erklärende Thesen an: die "wasted-vote-These", derzufolge ein Wähler seine Stimme keiner von vorne herein "verlorenen Sache" schenkt, und die "Stützstimmen"-These, derzufolge ein Wähler eine eigentlich nicht primär präferierte Partei aus taktischen Gründen ins Parlament "hievt". Am Beispiel der Bundestagswahl 1998, bei der Appelle zu einem taktischen Wahlverhalten im Vorfeld eine wichtige Rolle spielten, wird die Plausibilität dieser Thesen hinterfragt. Es zeigt sich, dass die Funktionsweise des Wahlsystems maximal der Hälfte der Wähler überhaupt bekannt ist, was die Bedeutung taktischen Wahlverhaltens stark einschränkt. Die Bedeutung taktischen Wahlverhaltens entsprechend der beiden überprüften Thesen kann, so das Fazit des Verfassers, als marginal gelten. (ICE)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 41, Heft 4, S. 677-706
ISSN: 0032-3470
"Versuche, die Gründe für wechselndes Wahlverhalten bei zwei aufeinanderfolgenden Urnengängen zu erhellen, sind bisher zu weithin unbefriedigenden Ergebnissen gelangt. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwieweit theoretisch angemessenere Analyseinstrumente einen Beitrag leisten könnten, die Motive für die Wechselwahl besser zu verstehen. Dazu schlagen wir erstens vor, nicht pauschal die Wechselwähler zu untersuchen, sondern nach deren politischer Bedeutung verschiedene Typen von Wechselwählern zu unterscheiden. Zweitens diskutieren wir, welche Fortschritte sich die Forschung von Paneldaten gegenüber Querschnittserhebungen, die zwingend auf die problematische Rückerinnerungsmethode angewiesen sind, versprechen kann. Die in der theoretischen Diskussion entwickelten Hypothesen finden in der empirischen Analyse der Bundestagswahl 1998 Unterstützung: sowohl die differenzierte Erfassung der Wechselwahl als auch die Verwendung von Paneldaten erweisen sich als fruchtbar und verbessern die Analyse der Wechselwahl aus der Sicht des Cleavage-Ansatzes und des Michigan-Modells." (Autorenreferat)
In: Demokratie und Partizipation: Festschrift für Max Kaase, S. 13-33
Der Beitrag beabsichtigt, die häufig spekulative Diskussion über die Qualität der Wechselwahl bzw. der Wechselwähler durch Befunde empirischer Analysen zu fundieren. Dazu wird für die Bundestagswahlen von 1953 bis 1998 der Frage nachgegangen, ob zwischen der Wechselwahl und der formalen Bildung sowie dem Grad des politischen Interesses ein Zusammenhang besteht. Verwendet man zur Messung der Wechselwahl Rückerinnerungsfragen, so läßt sich eine deutlich positive Beziehung zwischen der formalen Bildung und der Wechselbereitschaft konstatieren; das politische Interesse ist jedoch nur schwach kurvilinear mit der elektoralen Flexibilität verknüpft. Abschließend diskutieren die Autoren die Frage, ob es sich bei diesen demokratietheoretisch erfreulichen Ergebnissen nicht um ein Methodenartefakt handeln könnte. An Hand der vorgegebenen Datenlage ist hier eine eindeutige Antwort nicht möglich. (ICA)
In: Demokratie und Partizipation : Festschrift für Max Kaase., S. 13-33
Der Beitrag beabsichtigt, die häufig spekulative Diskussion über die Qualität der Wechselwahl bzw. der Wechselwähler durch Befunde empirischer Analysen zu fundieren. Dazu wird für die Bundestagswahlen von 1953 bis 1998 der Frage nachgegangen, ob zwischen der Wechselwahl und der formalen Bildung sowie dem Grad des politischen Interesses ein Zusammenhang besteht. Verwendet man zur Messung der Wechselwahl Rückerinnerungsfragen, so läßt sich eine deutlich positive Beziehung zwischen der formalen Bildung und der Wechselbereitschaft konstatieren; das politische Interesse ist jedoch nur schwach kurvilinear mit der elektoralen Flexibilität verknüpft. Abschließend diskutieren die Autoren die Frage, ob es sich bei diesen demokratietheoretisch erfreulichen Ergebnissen nicht um ein Methodenartefakt handeln könnte. An Hand der vorgegebenen Datenlage ist hier eine eindeutige Antwort nicht möglich. (ICA).
In: Demokratie und Partizipation, S. 13-33
In: 50 Jahre Empirische Wahlforschung in Deutschland, S. 235-271