Diskutiert werden Probleme einer integrierten Sozialberichterstattung in der Bundesrepublik Deutschland. Die Autoren untersuchen, wie sich die Sozialberichterstattung mit und ohne politischen Auftrag seit den 60er Jahren entwickelt hat und wie sie auf veränderte gesellschaftliche Konstellationen seit den 70er Jahren reagierte. Der folgende Analyseansatz der "gesellschaftlichen Organisation von Arbeit" bezieht neue soziale Gegebenheiten mit ein und verlangt eine Berücksichtigung von technologischen, ökonomischen, kulturellen und institutionellen Rahmenbedingungen, die hier näher ausgeführt werden. Neben den sozialen Gegebenheiten sind regionale Differenzierungen stärker in die analytische Bearbeitung einzubeziehen. (prh)
Die Autorin weist in ihrem Beitrag auf die zunehmende Bedeutung von informatisierter Arbeit für arbeits- und industriesoziologische Fragestellungen hin und plädiert für eine Wiederaufnahme und didaktische Präzisierung des lange vernachlässigten Technikbegriffs. Die Notwendigkeit hierfür belegt sie anhand qualitativ neuer Tendenzen in der Informatisierung der Arbeit, die als Technologisierung der Arbeitsorganisation, als Virtualisierung des Arbeitsvermögens und als Mediatisierung der Arbeitskraft umschrieben werden können. Sie skizziert konzeptionelle Überlegungen zu einer zukünftigen Typologie informatisierter Arbeit, wobei sie auf der Grundlage umfassenden empirischen Materials fünf Typen exemplarisch unterscheidet: informatisierte Produktionsarbeit, informatisierte Wissensarbeit mit Produktionsbezug, informatisierte Informationsarbeit, informatisierende Informationsarbeit und informatisierende Innovationsarbeit. Es geht der Autorin dabei weniger um eine ausgereifte Typologie informatisierter Arbeit, sondern um den Anstoß zu einer Debatte um die Notwendigkeit und möglichen Ausformungen einer derartigen Typisierung. (ICI2)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 627-631
"In den letzten Jahren haben sich mehrere qualitative Forschungsansätze mit dem Zusammenhang von Arbeit und Kommunikation beschäftigt. In diesem Vortrag soll ein besonderer Schwerpunkt auf die 'Workplace Studies' gelegt werden, die sich mit Arbeitsprozessen beschäftigen, die in hochtechnologischen Organisationen durchgeführt werden. Diese im deutschsprachigen Raum bislang noch weitgehend unbekannten 'Workplace Studies' gehen auf die von Garfinkel initiierten 'Studies of Work', auf die Konversationsanalyse und auf die Ethnographie zurück und verbinden diese Ansätze mit den praxisorientierten, ingenieurwissenschaftlichen Zielen der CSCW (Computer Supported Cooperative Work), Kl (Künstlichen Intelligenz) und HCI (Human-Computer-Interaktion). Die kurze Übersicht über die Ergebnisse dieser 'real world'-orientierten Forschungsrichtung belegen die herausragende Bedeutung interaktiver und kommunikativer Vorgange in der Interaktionsordnung der Zusammenarbeitenden für die Koordination und Durchführung technologisch vermittelter Arbeitsvorgänge und legen es nahe, die Form der Arbeit als Kommunikationarbeit zu charakterisieren. Wie in einem weiteren Ausblick gezeigt werden soll, trifft diese Charakterisierung nicht nur für solche Arbeitsprozesse zu, die wesentlich an technologische Systeme gebunden sind, sondern auch für eine Reihe von Face-to-face Dienstleistungstätigkeiten, wie sie im Zusammenhang mit der Untersuchung von 'talk-in-organisations' herausgestellt wurden: ärztliche Behandlungen, Besprechungen, Verkaufsgespräche u.ä.m. stellen für zahlreiche Professionen typische Tätigkeiten dar, die zu einem wesentlichen Teil in Form kommunikativer Handlungen durchgeführt werden. Abschließend sollen kurz die Folgen dieser Bedeutung der 'Kommunikationsarbeit' hinsichtlich größerer gesellschaftlicher Entwicklungen (z.B. 'Informationsgesellschaft', 'Informationsarbeit') angerissen werden." (Autorenreferat)
Der Autor gibt einen Überblick über den Stand der neueren industriesoziologischen Forschung seit Mitte der 70er Jahre, die sich mit den Begriffen " Fordismus", und "Regulationsschule"verbindet. Es wird ein neuer Akkumulationsmodus mit den Konturen: forcierte Nutzung mikroelektronischer Technologien in Produktion und Verwaltung, Mobilisierung organisatorischer Ressourcen und erweiterte Nutzung menschlicher Arbeitskraft durch flexible Arbeitsstrukturen und variablen Personaleinsatz konstatiert. Als Ergebnisse werden unter anderem genannt: (1) Es gelang offensichtlich, die neue Techniken in die gegebenen arbeitsorganisatorischen Strukturen einzubauen, wirklich neu in der Massenfertigung ist nur der Arbeitstypus der Prozeßführung an halbautomatisierten Anlagen. Die quantitative Ausweitung dieses Arbeitstypus scheint begrenzt. (2) Neu für den gesamten Bereich der Dienstleistungsorganisation und der Industrieverwaltungen ist ein gesteigertes Kontrollpotential durch Einführung der EDV._(3) Der Aufwand für betriebliche Weiterbildung hat erheblich zugenommen. Zusammen mit erweiterter Aufgabendefinition an den flexiblen Montagelinien ergibt sich daraus ein erhöhtes Nutzungs- und Produktivitätspotential der Arbeitskraft auch auf niedrigem Qualifikationsniveau. Das technische Wissen, das auf die neuen Produktionstechniken zugeschnitten ist, vermitteln selten Impulse, die über das Feld der Arbeitsprozesse hinausreichen. (4) Strukturbestimmend ist die Segmentierung der Arbeitsmärkte: es gibt Rationalisierungsgewinner, -dulder, -opfer und Dauerarbeitslose. Nähe oder Distanz zu den hochtechnisierten Kernprozessen bestimmt die Zugehörigkeit zu den einzelnen Segmenten.Neben dem Management ist auch der Betriebsrat im Besitz von organisatorischen Ressourcen, die er gegenüber den Arbeitslosen, Subkontraktarbeitern und Entlassenen zur Geltung bringt. Hier gibt es eine relative Übereinstimmung zwischen Management und Betriebsrat. (Lo)
Das in Deutschland vorherrschende Bild von "dem Migranten" ist einerseits durch Gewalt und patriarchale Einstellungen sowie andererseits durch Ehre und einer Verantwortung gegenüber der Großfamilie bestimmt. Diesen dominanten Bildern über Männer mit Migrationsbiographie entgegen zeigen wir in unserem Beitrag anhand eines biographischen Interviews wie der Migrationskontext als Aushandlungs- und Möglichkeitsraum fungiert. In diesem kann sich Männlichkeit zum einen in Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Normen und Zuschreibungen und zum anderen durch die Übernahme von care-work neu konstituieren. (DIPF/Orig.).;;;The prevailing image of "the male migrant" in Germany is shaped by the notion of violence and patriarchal attitudes on one hand, as well as honour and responsibility concerning the extended family on the other. This article argues against these dominant concepts of men with biographies of migration and shows, based on biographical interviews, how the context of migration is constructed as space of negotiations and possibilities. Within this, masculinity can be newly constituted in two ways: through rethinking prevailing norms and attributions and assuming the responsibility of care work. (DIPF/Orig.).
"Work-Life-Balance ist seit den 1990er Jahren in der internationalen Diskussion -in den meisten Debatten jedoch sehr verkürzt, nämlich reduziert auf die Frage nach Arbeitszeitkonzepten, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erlauben. In einigen Bereichen finden wir zwar eine Erweiterung um das Diversity-Konzept; aber auch damit scheinen die Potenziale des Konzepts noch nicht ausgelotet. Wir möchten in diesem Aufsatz darlegen, dass es bei Work-Life-Balance um die grundlegende Frage gehen könnte, ob und in welcher Weise es den Menschen gelingt, Arbeit und Leben zu gestalten. Diese allgemeine Auffassung knüpft wiederum an universelle Überlegungen an, wie sie derzeit als gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility; CSR) diskutiert werden. Eine Integration des Work-Life-Balance-Ansatzes in diese Debatten wäre naheliegend, um einerseits Work-Life-Balance breiter zu diskutieren und um andererseits CSR-Konzepte gehaltvoller zu gestalten. Somit können wir WorkLife-Balance - je nach gesellschaftlicher Reichweite - in drei Konzepte gliedern: das einfache, das erweiterte und das reflexive Konzept. Grundlage der folgenden Ausführungen sind Auswertungen und Analysen empirischer Studien aus Deutschland und den USA." (Autorenreferat)
Die Schweizer Erziehungsdirektorenkonferenz hat mit dem Projekt HarmoS (Harmonisierung obligatorische Schule) ein bildungspolitisches Projekt von höchster Priorität lanciert. In vier Fachbereichen, u.a. in Naturwissenschaften, sollen jeweils ein Kompetenzmodell sowie ein Pilottest entwickelt (2005-2007), minimale Bildungsstandards für das Ende des 2., 6. und 9. Schuljahrs definiert (2008), nachfolgend ein gemeinsamer Lehrplan für jede der vier Schweizer Sprachregionen entwickelt (2008-2011) sowie ab 2011 ein Bildungsmonitoring eingerichtet werden. Im Workshop stellen die Mitglieder des Konsortiums HarmoS Naturwissenschaften die aktuelle Version des Kompetenzmodells sowie einzelne Testaufgaben vor. Das Modell umfasst die drei Dimensionen Kompetenzbereiche, Themenbereiche und Niveaus. Die Konsortiumsmitglieder hoffen auf konstruktiv-kritische Rückmeldungen durch die Workshopteilnehmenden. HarmoS wird die Lehrpläne und den Unterricht nachhaltig beeinflussen; zum Zeitpunkt der GDCP-Jahrestagung in Bern sind Weichenstellungen noch möglich.
In seiner Replik auf einen Beitrag von Werner Sesink (im vorliegenden Band) setzt sich der Autor mit dem Begriff des "informationellen Kapitalismus" auseinander, bei dem - trotz Castells dreibändigem Werk über den "informational capitalism" - ein angemessenes theoretisches Verständnis weitgehend fehlt. Die "Informatisierung der Arbeit" wird oftmals als Befreiung zu zunehmend selbstbestimmter Tätigkeit gefeiert, während in der Realität die Wirkungen der Informatisierung auf die Arbeit - so die These des Autors - höchst ambivalent sind. Mit der Heranziehung des Marxschen Begriffs der "abstrakten Arbeit" soll das kritische Potential zur genaueren Bestimmung von "Informationsarbeit" gesichtet werden. Die Ausführungen zeigen, dass durch den fortschreitenden Prozess der "Abstraktifizierung von Arbeit und Organisation", bedingt durch den Wandel der Informations- und Kommunikationstechnologien, Informationsarbeit immer mehr die reale Form abstrakter Arbeit annimmt, "ohne jedoch jemals wirklich abstrakte Arbeit werden zu können." (ICA)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 144-145
Es wird gezeigt, dass die in dem Sammelband wiedergegebenen Diskurse der Tagung "Informatisierung der Arbeit - Gesellschaft im Umbruch" in breiter und interdisziplinärer Weise zwei zentrale Ergebnisse des Projekts "Kooperationsnetz Prospektive Arbeitsforschung" bestätigen: Zum einen kann in einem umfassenden - qualitativen und quantitativen - Sinne von einer neuen Qualität der Informatisierung von Arbeit gesprochen werden. Zum anderen wird deutlich, dass mit Blick auf die realen Entwicklungen die Perspektive der Informatisierung eine sinnvolle und notwendige konzeptionelle Erweiterung der Arbeitsforschung darstellt. Mit der neuen Qualität von Informatisierungsprozessen ändert sich der Informatisierungsmodus in der Gesellschaft grundlegend. Arbeitsforschung muss mithin wieder einen stärkeren Bezug zu Ökonomie und Gesamtgesellschaft herstellen. (GB)
Der Verfasser sieht in der Analyse von Arbeitsverhältnissen einen essentiellen Aufgabenbereich einer SVP. Arbeit wird als ein die Gesellschaft prägendes Element betrachtet, wobei auf den besonderen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Armut hingewiesen wird. Hier kommt ein Blick auf eine Risikogruppe zum Ausdruck. Gegenwärtige Arbeitsverhältnisse können die ursprünglichen, armutspräventiven und lebensgestalterischen Funktionen von Arbeit immer weniger garantieren und werden prekär. Eine Möglichkeit, dieser Prekarität entgegen zu wirken, ist das Konzept "decent work" der International Labour Organisation. Aufgrund der besonderen gesellschaftlichen Bedeutung der Arbeit ergibt sich die Notwendigkeit der Integration von Richtlinien für decent work in eine SVP. Es werden die idealtypischen Funktionen von Arbeit dargestellt und es wird auf den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Armut eingegangen. Es wird gezeigt, dass diese idealtypischen Funktionen von prekären Arbeitsverhältnissen gerade nicht mehr oder nur mehr unzureichend erfüllt werden können, was dazu führt, im Problem der Prekarität einen Aufgabenbereich der Sozialverträglichkeitsprüfung zu erkennen. Im Anschluss daran wird der Begriff des "Decent Work" expliziert und dabei die Forderungen hervorgehoben, die aus seinem normativen Gehalt folgen, und es wird gezeigt, dass die im Rahmen der "Decent Work"-Agenda erarbeiteten Konzepte und Richtlinien auch im Rahmen der Sozialverträglichkeitsprüfung implementiert und gefördert werden können. (ICF2)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1437-1446
"Ausgangspunkt: Nach Piore und seinen Mitautoren ist der Arbeitsmarkt in den USA vorwiegend durch folgende Probleme gekennzeichnet: Jobs mit unzureichenden Verdienstmöglichkeiten, welche dazu führen, dass zu viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer trotz Erwerbsarbeit als arm zu bezeichnen sind; Arbeitszeiten sind lang, viele Jobs sind befristet, die Arbeitsplätze sind unsicher. Arbeitnehmer sind einem hohen Mobilitätsdruck ausgesetzt, Erwerbsarbeit und Familie sind schwer miteinander in Einklang zu bringen. Es kommt zu einen zunehmenden Desintegration von Personen, die aufgrund der niedrigen verfügbaren Einkommen aus dem gesellschaftlichen Leben weitgehend ausgeschlossen werden. Hinter diesen Entwicklungen, so die Autoren, liegt ein Zusammenbruch traditioneller Grundlagen des amerikanischen Sozialstaats und des Arbeitsmarkts. Die amerikanische Wirtschaft ist nicht mehr in sich abgeschlossen und der Globalisierung stärker ausgesetzt als bisher; die klare Trennung zwischen Wirtschaft und Familie hat sich aufgelöst, der Normallebensverlauf, gekennzeichnet durch kontinuierliche und sichere Beschäftigungsverhältnisse und einer klaren Aufgabenteilung zwischen den erwachsenen Haushaltsmitgliedern, ist weitgehend zusammengebrochen; Unternehmen verlieren ihre klaren Grenzen zur Außenwelt und ihre distinkten Organisationskulturen; die Beziehungen zwischen Managern und Arbeitern verändern sich nachhaltig. So ist nicht mehr davon auszugehen, dass harte Arbeit und Loyalität sich auszahlen und zu Arbeitsplatzsicherheit führen." (Textauszug)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 166-169
Die Autorinnen stellen einen Personenkreis - männliche Führungskräfte der mittleren Managementebene in Industriebetrieben - vor, der in erheblichem Maße von betrieblicher Modernisierung betroffen ist. Die vorgestellten Interviewausschnitte stammen aus dem Forschungsprojekt "Lebensarrangements von Führungskräften", das von 1997 bis 2000 am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurde. Um herauszufinden, ob und inwieweit sich auch bei diesem Personenkreis Veränderungen in der Beziehung von "Arbeit und Leben" abzeichnen, wurde eine biographische Perspektive gewählt, die es erlaubt, langfristige Erfahrungen und Entwicklungsgeschichten in den Blick zu nehmen. Die empirische Analyse macht deutlich, dass nicht die Integration von Arbeit und (Familien-)Leben, sondern die Verteidigung der Arbeit gegenüber den Ansprüchen aus der familialen Sphäre das zentrale Anliegen von Männern in Führungspositionen ist. Das so genannte Vereinbarkeitsproblem von Arbeit und Familie stellt sich für diese Männer als ein "Verteidigungsproblem" dar, wobei jedoch Familie und Partnerschaft als wichtige Ressource und notwendiger sozialer Rahmen erfahren werden, innerhalb dessen Berufsarbeit ge- und erlebt werden kann. (ICI2)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 2660-2672
"Flexibilität bedeutet die Fähigkeit, auf unvorhersehbare Ereignisse angemessen zu reagieren. Flexibilisierung ist die Erhöhung der Fähigkeit zu Anpassung. Offensichtlich geht es dabei also um die Gestaltung eines spezifischen Verhältnisses zwischen Akteuren und ihrer institutionellen Umwelt. Im Kontext des Flexibilisierungsdiskurses stellen sich somit zwei Fragen zum Verhältnis von Akteuren und Institutionen: 1. Wodurch wird Flexibilität erforderlich? Hier geht es um Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Arten von Veränderungen im Verhältnis von Akteuren und Institutionen und unterschiedlichen Flexibilitätsformen. 2. Wodurch wird Flexibilität ermöglicht? Hier geht es darum, welche unterschiedlichen Rahmenbedingungen welche unterschiedlichen Arten von Flexibilisierung ermöglichen. Anhand dieser Fragen wird der Verfasser versuchen, mittels einer Durchsicht neuerer Untersuchungen und Systematisierungen der Flexibilitätsforschung ein handlungs- und institutionentheoretisches Verständnis von Flexibilität zu skizzieren." (Autorenreferat)