Corona und die ultimativen 'memento mori'. Überlegungen zu einem besseren Umgang mit behinderungsbedingten Vulnerabilitäten in Demokratie und Bildung
Abstract
Die Autorin sieht in ihrem Beitrag Menschen mit Behinderung als ein Memento mori und stellt Überlegungen zu einem besseren Umgang mit behinderungsbedingten Vulnerabilitäten in Demokratie und Bildung vor. Dabei versteht sie Vulnerabilität als relationalen Begriff, nicht als (ausschließlich) biologisches Faktum. Nicht die fundamentale Vulnerabilität aller Menschen, vielmehr die problematische Vulnerabilität (Pettit 2001) stelle eine pädagogische Herausforderung dar, denn diese entstehe aufgrund von Dominanz und Herrschaftsbeziehungen zwischen Menschen. Dies sei unter moralischen und Gerechtigkeitsgesichtspunkten ein Problem, denn sie verstärkten Ungleichheiten und schmälerten die Freiheitsgrade eines Menschen. Menschen mit Behinderung seien bestimmten Risiken mehr ausgesetzt als andere und verdienten auch aufgrund epistemologischer Ungerechtigkeit (Fricker 2007) besondere Aufmerksamkeit. Mit Rückhalt bei John Deweys (2000) Perspektive einer reflexiv-experimentellen Demokratie setzt die Autorin ihre Hoffnung auf die Schule als Praxisfeld für einen besseren Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen, vor allem deshalb, weil sie ein Raum sei, in dem die Erfahrungen aller Lernenden respektiert und zum Gegenstand von Kommunikationsprozessen werden. (DIPF/Orig.)
Themen
Sprachen
Deutsch
Verlag
Verlag Julius Klinkhardt; Bad Heilbrunn; pedocs-Dokumentenserver/DIPF
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