Perestroyka, social justice, and Soviet public opinion

In: Problems of communism, Band 39, Heft 6, S. 34-43

Abstract

Einleitend skizziert der Verfasser das Gorbatschowsche Konzept der "sozialen Gerechtigkeit", das sich wider den Egalitarismus wendet und stattdessen - mit dem Ziel, eine effiziente, marktorientierte Wirtschaft zu schaffen - eine Entlohnung gemäß der erbrachten Arbeitsleistung und -produktivität postuliert. Vor diesem Hintergrund vermittelt der Autor zunächst eine Übersicht über die seit 1988 im Zuge von Glasnost um die Thematik der "sozialen Gerechtigkeit" in der Sowjetunion geführte akademische und journalistische Debatte. Sodann referiert er die wichtigsten Ergebnisse sowjetischer Meinungsumfragen aus den Jahren 1988 und 1989, die Aufschluß geben über die Einstellung der Bevölkerung in der Frage der "sozialen Gerechtigkeit". Verwiesen wird in diesem Kontext auf die Persistenz des ökonomischen Gleichheitsdenkens der kommunistischen Ideologie in der Bevölkerung, die erwartet, daß die "soziale Gerechtigkeit" vom politischen System und nicht vom (marktorientierten) Wirtschaftssystem herzustellen bzw. zu garantieren ist. (BIOst-Klk)