Sammelwerksbeitrag(elektronisch)1979

Soziologische Aspekte der Stadterneuerung. Teil 1: Zur Leistungsfähigkeit der Sozialökologie

In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 563-573

Abstract

In dem Beitrag werden folgende Fragen aus sozialökologischer Sicht- und Vorgehensweise als Vorstufe zu einem Theorie- und Methodenvergleich kritisch überprüft: Wie befaßt sich die Stadtforschung mit der realen Entwicklung? Korrespondieren ihre Analyseinstrumente den wesentlichen Tendenzen ihres Objektbereichs? Es wird die Leistungsfähigkeit der Sozialökologie, heute eine der zentralen Methoden der Stadtanalyse an den Hochschulen, untersucht, indem drei Prüffelder unterschieden werden: (1) Einschätzung des Objektbereichs und der verwendeten Grundkategorien; (2) Diskussion der wesentlichen Sachverhalte; (3) Relevanz- und Perspektivfrage. Es wird herausgearbeitet, daß Stadtanalyse nur anhand eines gesamtgesellschaftlich bestimmten Instrumentariums betrieben werden kann. In diesem Kontext werden Theorien der Arbeitsteilung als notwendig erachtet, allerdings mit einer Ergänzung durch Theorien der sozialen Ungleichheit. Es wird gezeigt, daß sozialökologische Beiträge nicht den Ansprüchen genügen, die eine Reduktion auf Theorien mit hohem Allgemeinheitsgrad erfordern, die deskriptiv erfaßbare Sachverhalte verorten und erklären. Die Überlegungen werden auf einer konkreten Beurteilungsebene anhand der Untersuchung von B. Rhode zur Verdrängung der Wohnbevölkerung durch den tertiären Sektor überprüft. An dem Beispiel wird belegt, daß der theoretische Hintergrund nicht sozialökologisch aufzuheben ist. Es wird deshalb dafür plädiert, theoretisch ein wesentlich stärkeres Gewicht auf die Analyse planungspolitischer, ökonomischer und sozio-kultureller Aspekte zu legen. (RW)

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