Grenzen der Koordination europäischer Gewerkschaftspolitik: die Episode der Abteilung 'Europäische Integration' des DGB (1972-1975)
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 42, S. 165-185
Abstract
Der vorliegende Beitrag untersucht die Hintergründe und Motive, die sowohl der Errichtung als auch der Auflösung der Abteilung Europäische Integration im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in den Jahren 1972 bis 1975 zugrunde lagen. Mit diesem thematischen Zugang wird ein bisher weitgehend ausgeblendeter Aspekt zeitgeschichtlicher Forschung - die Reaktionen und Anpassungsprozesse bundesdeutscher Gewerkschaften auf den europäischen Einigungsprozess - in den Blick genommen. Während die Politik der einzelnen nationalstaatlichen Regierungen in den unterschiedlichen Phasen europäischer Einigung bereits seit längerem einen zentralen Ankerpunkt der Integrationsforschung darstellt, sind Verbände und Gewerkschaften hingegen kaum im Hinblick auf ihre europapolitischen Aktivitäten untersucht worden. Der vorliegende Beitrag setzt hier andere Akzente, da er insbesondere die Organisationsstrukturen und innerverbandlichen Problemverarbeitungsprozesse in den Mittelpunkt stellt, ohne inhaltliche Positionen ganz auszublenden. Mit der Konzentration auf die Abteilung Europäische Integration des DGB wird der Blick dabei auf einen Detailausschnitt gelenkt, der die Chancen und Grenzen der strukturellen Anpassungsprozesse des DGB besonders deutlich hervorzuheben vermag. (ICI2)
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