Über die politische Ökonomie des Mitgefühls
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 20, Heft 5, S. 75-93
Abstract
"Psychologen und Neurobiologen haben in jüngeren Forschungen die Empathie als ein Gegenmodell, als eine Tugend untersucht, die das Hobbes'sche Verständnis der menschlichen Natur als selbstbezogen und gewalttätig korrigiert. Freilich haben nur wenige herausgehoben, dass die Empathie auf kollektiver Ebene ein politisch strukturiertes Phänomen darstellt, das durch Macht- und Wahrnehmungsregime nutzbar gemacht, kanalisiert, kontrolliert, blockiert oder ermöglicht wird. Der Aufsatz unternimmt den Versuch, die (eher ambivalente) politische Ökonomie des Mitgefühls zu umreißen, ihre Struktur und Dynamik, ihre Konfliktlösungspotentiale und deren Grenzen zu skizzieren. Die herangezogenen Beispiele - die Erfahrung der Apartheid, der Holocaust und andere Genozide sowie der Konflikt zwischen Israel und Palästina - könnten aufschlussreich sein für die Ausarbeitung einer allgemeineren Theorie zur politischen Ökonomie des Mitgefühls." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0941-6382
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