Neue Mütter sind im Land: das Betreuungsgeld als Grabbeigabe des Alleinernährermodells?
In: Politische Studien: Orientierung durch Information und Dialog, Band 61, Heft 430, S. 37-47
Abstract
Das Leitbild der "guten Mutter" ist in Deutschland in Bewegung geraten und dies sorgt für Verunsicherung. Der auch in Westdeutschland kontinuierliche Anstieg erwerbstätiger Mütter evoziert neue Modelle und bedarf veränderter institutioneller Rahmen. Damit Familie stabil bleiben kann, muss sie sich verändern können. Die Sozialfigur der "erwerbstätigen Mutter" ist für Deutschland immer noch eine kleine Revolution. Die Hausfrauenehe hat ihr Monopol eingebüßt und wird auch durch das Betreuungsgeld nicht zu retten sein. Zwar werden durch die Ausbezahlung des Betreuungsgeldes Mittel gebunden, die an anderer Stelle dringend notwendig sind, aber, um im ideologisch verminten Gelände der Familienpolitik einen guten Übergang zu sichern, kann das Betreuungsgeld als Grabbeigabe des Alleinernäherermodells auch eine sinnvolle, weil sozial befriedende Bedeutung haben. (ICF2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0032-3462
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