Aufsatz(gedruckt)2005

Imitationslernen und Rivalitätsdruck: neo-institutionalistische Perspektiven zur Empirisierung globaler Diffusionsprozesse

In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 15, Heft 1, S. 94-111

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Abstract

Der Beitrag führt in die theoretischen Grundlagen des neo-institutionalistischen Ansatzes, insbesondere seiner von John W. Meyer formulierten Variante ein. Betont wird dabei vor allem der Standardisierungs- und Konformitätsdruck, den dieser Theorieansatz für alle Ebenen legitimer Akteure - für Individuen, Organisationen und Staaten - postuliert und der nach den Befunden zahlreicher empirisch-quantitativer Untersuchungen im Verlauf der Globalisierungsprozesse des 20. Jahrhunderts einen fast alternativlosen Charakter angenommen hat. Der Autor arbeitet ferner die begrifflichen Analysemittel heraus, die mit diesem organisationstheoretischen Ansatz für die Erforschung moderner Diffusionsdynamiken verbunden sind. Mimese, Beobachtung und Konkurrenz fungieren demnach als sozial folgenreiche Transmitter, welche bei der transnationalen Ausbreitung bestimmter Rationalitätsvorstellungen oder Orientierungsmuster wirksam sind. Sie stellen Prozesse des imitierenden Lernens dar, die sich auf der Grundlage wechselseitiger Beobachtung und unter den Rahmenbedingungen von internationaler Rivalität und Konkurrenz vollziehen. Dabei orientieren sich Organisationen, die sich mimetisch verhalten, nicht nur aneinander, sondern auch an vermeintlichen Trendsettern im organisationalen Feld, deren Problemlösungsmuster sie zu imitieren versuchen. Der Autor entwickelt heuristische Prinzipien für die weitere Erforschung von Diffusionsprozessen und problematisiert zugleich die Rolle, die unterschiedliche Rezeptionskontexte, Ausgangsbedingungen und Eigendynamiken bei der differentiellen Aufnahme, Aneignung und Anverwandlung von mimetisch adaptierten Modellen spielen können. (ICI2)

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