Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1982

Von den Interessenvertretung zur Transmission: die Wandlung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) (1945-1950)

In: Parteiensystem zwischen Demokratie und Volksdemokratie: Dokumente und Materialien zum Funktionswandel der Parteien und Massenorganisationen in der SBZ/DDR 1945-1950, S. 339-385

Abstract

Der Beitrag stellt, als Vorarbeit einer umfangreicheren Studie über die Entwicklung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. DDR, die wichtigsten Dokumente zu diesem Thema zusammen. Es handelt sich um 26 Dokumente (mit Quellenangabe), von denen vier bekanntere und leichter zugängliche nur knapp referiert und mit einem Quellen- und Fundstellenverweis versehen wurden. Dem Dokumententeil wurde eine erläuternde Einleitung des Verfassers vorangestellt. Mit dem Abschluß des Gründungsvorgangs im Februar 1946 war mit dem FDGB die erste zonale Einheitsgewerkschaft auf deutschem Boden errichtet worden. Der FDGB unterschied sich seit seiner Entstehung von deutschen gewerkschaftlichen Traditionen durch seine einheitliche, zentralistische Struktur, die Brechung der sozialdemokratischen Vormachtstellung und starke Beteiligung der Kommunisten. Entgegen seiner Satzung stand der FDGB in einem starken politischen Einflußfeld (Kampagne für die Vereinigung von SPD und KPD) und wurde, besonders nach der SED-Gründung, politisch instrumentalisiert (Aufnahme in den Parteienblock, Abdrängen bürgerlicher Parteien). Der ohnehin dominierende Einfluß der SED auf den FDGB wurde seit der Bitterfelder Konferenz 1948 für die Transformation des FDGB zur leninistischen Gewerkschaftsorganisation eingesetzt, die die führende Rolle der SED anerkannte und den demokratischen Zentralismus als Organisationsprinzip verankerte. (KE)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.