Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1985

Praxis und Antipraxis in der Theorie von Marx: Klärungen für eine mögliche Aktualität der Lehre von Karl Marx

In: Die gegenwärtige Bedeutung des Marxschen Denkens: Marx-Symposion 1983 in Dubrovnik, S. 65-84

Abstract

Die aktuelle Bedeutung des Marxismus wird aus sozial-philosophischer und politologischer Perspektive untersucht. Ausgangspunkt ist die These, daß für Marx die Theorie immer nur soweit Sinn hatte, als sie für eine emanzipatorische Praxis hilfreich war. Grundsätze für emanzipatorische Praxis werden in der hermeneutischen Analyse aus der Entfremdungstheorie und aus den Strukturprinzipien der kapitalistischen Gesellschaft abgeleitet. Der Verfasser gelangt durch die Diskussion zentraler Begriffe (Entfremdung, Emanzipation, Ideologie, Wissenschaft, Staat) zu folgenden Erkenntnissen: "(1) Die Praxiskriterien aus dem Entfremdungsbegriff und aus den Strukturprinzipien für eine emanzipierte Gesellschaft bei Marx sind für die Verwirklichungsform einer diskursiven Praxis entworfen und ohne diese prinzipiell nicht realisierbar. Sie haben im Kern fortgeltende und sogar unüberholbare Bedeutung. (2) Marx hat in seinem gesamten Werk stets ein Modell diskursivpraktischer Verwirklichung der Emanzipationsziele zugrunde gelegt. Er hat aber infolge eines problematischen Wissenschaftsverständnisses im 19. Jahrhundert dieses Modell in den Hauptschriften systematisch durch ein antipraktisches Modell überlagert. Beide Modelle stehen nicht im Verhältnis einer vernünftigen Dialektik zueinander, sondern im Verhältnis von Praxis und Technik." (HA)

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