Transformation ohne Transformationstheorie
In: Sozialer Wandel und Akteure in Ostdeutschland: empirische Befunde und theoretische Ansätze, S. 263-280
Abstract
In dem Beitrag werden die Diagnosen zur "Transformation ohne Transformationstheorie" des vorhergehenden Aufsatzes radikalisiert. Die Gründe werden in der These gesehen, daß, neben der Vernachlässigung sozialgeschichtlicher Analysen, sowohl "Liberalismus" wie "Marxismus" und "Konservatismus" nicht in den Korpus der Transformationstheorien aufgenommen wurden, was durch die eigentümlichen Zyklen in der Theoriendynamik, mithin durch die gegenseitigen Abschottungen der Paradigmen bedingt ist. Auch der dominierenden Anwendungsweise der Systemtheorie wird eine Reihe von Defiziten bescheinigt. Dank einer kritischen, zu den dominierenden Deutungsversuchen querliegenden Perspektive auf die Transformationen in Ost und West werden einige "Bruchstücke" für künftige Theorien entdeckt: eine Bestätigung der Theorie demokratischer Eliten, das Betriebsgeheimnis demokratischer Regime in der "Selbstaufhebung der politischen Klasse in ihrer Restitution als Verwaltung" und das "Verschwinden der Großorganisationen". (ICA)
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