Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Wege in und aus Arbeitslosigkeit

In: Die Generation der Wende: Berufs- und Lebensverläufe im sozialen Wandel, S. 57-88

Abstract

Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, ob mit dem durch die Vereinigung in den neuen Bundesländern in Gang gesetzten Beschäftigungsabbau eine Polarisierung der Arbeitsmarktchancen für bestimmte Personengruppen einherging. Die Verfasserin gibt einen Überblick über die Entwicklung von Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit und Stiller Reserve im Transformationsprozess und fragt nach individuellen und strukturellen Einflussfaktoren auf die Arbeitsmarktchancen im Lichte arbeitsmarkttheoretischer Ansätze. Diskutiert werden Qualifikation und Berufserfahrung aus humankapitaltheoretischer Sicht, der Einfluss von Geschlecht und Kindern aus Sicht der Diskriminierungstheorien und der Familienökonomie, die Bedeutung des Arbeitsmarktsegments aus segmentationstheoretischer Sicht, der sektorale Wandel im Zuge der Tertiarisierung, die Bedeutung der Kohortenzugehörigkeit aus der Sicht der "Entry job"-These sowie der Hystereseeffekt der Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf. Wege in die und aus der Arbeitslosigkeit werden im Folgenden empirisch auf der Basis der Berufsverlaufstudie Ostdeutschland analysiert. Dabei werden auch Besonderheiten der ostdeutschen Arbeitsmarktrisiken im Vergleich zu Westdeutschland sichtbar. Die Untersuchung zeigt, dass mit der Vereinigung nicht nur die formalen Arbeitsmarktbedingungen nach westlichem Muster installiert wurden, sondern sich auch westliche Selektionsmuster der Strukturierung von Arbeitsmarktchancen (Qualifikation, Geschlecht) etablierten. Hinzu kommen originär ostdeutsche Einflussfaktoren, die im Zusammenhang mit der Strukturierung des Transformationsprozesses stehen. Hierzu zählen die sektorale Einsatzfähigkeit von beruflichen Qualifikationen sowie die gemeinsamen historischen Startbedingungen der Absolventen. (ICE)

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