Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Übergangsphase oder Teufelskreis?: Dauer und Folgen von Armut bei Kindern

In: Kinder und Jugendliche in Armut: Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen, S. 78-92

Abstract

In der Armutsforschung der Bundesrepublik ist der Zusammenhang zwischen der Dauer und den Folgen von Armut bei Kindern noch weitgehend ungeklärt. Da verschiedene Studien zeigen, dass die generationenübergreifende, "vererbte" Armut für die betroffenen Kinder am gravierendsten ist und die Dauer von Armut insofern einen Problemindikator darstellt, können Problemgruppen der Armut anhand zeitlicher Kriterien definiert und sozialpolitische Maßnahmen nach Kurz- und Langzeitarmen differenziert werden. Auf dem Hintergrund der Ergebnisse der dynamischen Armutsforschung geht die Autorin folgenden Fragen nach: Wie lange leben Kinder in Armut? Handelt es sich nur um eine Übergangsphase oder um einen lang andauernden, den größten Teil der Kindheit betreffenden Zustand, der bedenkliche psychosoziale Folgen hat und sich möglicherweise bis ins Erwachsenenalter fortsetzt? Die Autorin untersucht zunächst die Dauer des Sozialhilfebezugs bei Kindern in unterschiedlichen sozialen und familialen Kontexten. Anschließend diskutiert sie die These von der intergenerationellen Weitergabe von Armut und Sozialhilfebezug sowie den Zusammenhang zwischen der Dauer von Armut und ihren Folgen. Da die dynamische Armutsforschung sich bisher weitgehend auf Erwachsene oder Haushalte bzw. Familien bezogen hat, betritt die Autorin mit ihrer kinderorientierten Zugangsweise wissenschaftliches Neuland. Ihrer Meinung nach sind weitere Längsschnittstudien über einen langen Beobachtungszeitraum erforderlich, wie sie in der Bundesrepublik (noch) nicht zur Verfügung stehen. (ICI2)

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