Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Politics goes popular: Anmerkungen zur Popularisierung der politischen Kommunikation

In: Trans-Atlantik - Trans-Portabel?: die Amerikanisierungsthese in der politischen Kommunikation, S. 307-330

Abstract

Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gehen Politik und Unterhaltung, politische Kultur und populäre Medienkultur in der Bundesrepublik Deutschland immer engere Verbindungen ein. Diese Entwicklung hat ihren Ursprung in den USA. Aus politikwissenschaftlicher Sicht wird die Amerikanisierungsthese überprüft. Dazu wird die aktuelle amerikanische Version der Unterhaltungspolitik beschrieben. Rückblickend wird das Verhältnis von Populärkultur und politischer Kommunikation in den USA der 90er Jahre nachgezeichnet. Vor diesem Hintergrund wird der theoretische Ansatz der Cultural Studies herangezogen. Damit werden populärkulturelle Phänomene im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Entwicklungen untersucht. Es wird gezeigt, wie sich die Strukturbedingungen für politische Kommunikation in den Medien und für den Bedeutungsgewinn von Kult- und Markeninszenierungen verändert haben. Am Beispiel des deutschen Bundestagswahlkampfs sowie des nordrhein-westfälischen Landestagswahlkampfs im Jahr 2000 wird gefragt, inwieweit sich der Wahlkampf im Unterhaltungsfernsehen, z.B. in der "Harald-Schmidt-Show" oder bei "Big Brother" niederschlägt und ob die Popularisierung der politischen Kommunikation intensiviert wird oder zurück geht. Es zeigt sich u.a., dass die imagebildenden Versuche deutscher Politiker in keiner Weise mit der Talkshow-Kampagne im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf von 1992 vergleichbar sind. Insgesamt wird die Amerikanisierungsthese nur sehr bedingt bestätigt. (BB)

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