Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Alte Eliten in einer jungen Demokratie?: Elitenzirkulation und Elitenreproduktion unter ostdeutschen Parlamentariern

In: Alte Eliten in jungen Demokratien?: Wechsel, Wandel und Kontinuität in Mittel- und Osteuropa, S. 61-92

Abstract

Der Beitrag geht der Frage nach, ob sich - entgegen der These einer umfassenden Elitenzirkulation im Regimewechsel - reproduktive Muster für die ostdeutschen politischen Eliten nachweisen lassen. Dabei wird mit den Repräsentationseliten nur eine, allerdings zentrale Teilgruppe der politischen Eliten untersucht: die Landesparlamentarier in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ausgangspunkt des Beitrags bildet die aus der Perspektive der normativen Politikwissenschaft wie der Elitenforschung gleichermaßen relevante Frage nach der Präsenz von Funktionsträgern der DDR unter den Repräsentationseliten in und aus Ostdeutschland zwischen 1990 und Anfang 2004. Auf der Grundlage biografischer Daten aller ostdeutschen Landtagsabgeordneten sowie der in Ostdeutschland gewählten Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses und des Deutschen Bundestags wird gezeigt, dass sich der Systemwechsel in der DDR bzw. in den neuen Ländern durch eine starke Zirkulation der politischen Elite auszeichnet. Selbst bei Anwendung eines außergewöhnlich weiten Elitenbegriffs hat die anfängliche Reproduktionsquote bei allenfalls 25 Prozent, im Berliner Abgeordnetenhaus sogar deutlich niedriger gelegen. Auf der Basis eines engen Elitenbegriffs gerät der Anteil von DDR-Eliten unter den ostdeutschen Parlamentariern der vergangenen knapp anderthalb Jahrzehnte - unbeschadet prominenter "Wendehälse" und anderer Ausnahmefälle - beinahe zur Quantite negligeable. (ICA2)

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