Europa als "Wettbewerbsregion"
In: Politische Geographien Europas: Annäherungen an ein umstrittenes Konstrukt, S. 117-140
Abstract
Der Neue Regionalismus in den internationalen Beziehungen äußert sich der Autorin zufolge in der Vollendung des Europäischen Binnenmarktes. Sie interpretiert den damit verbundenen Wandel im Prozess der europäischen Integration als Konstruktion einer "Wettbewerbsregion Europa", welcher an das Handeln von Akteuren mit einer am globalen Markt orientierten Handlungslogik rückgebunden ist. Die Konstruktion eines europäischen politischen Raumes verweist nach ihrer These auf eine neue "Logik", die in einem spezifischen Modus der Strukturierung der globalen politischen Ökonomie begründet ist: einer Strukturierung durch neue und offene Wettbewerbsräume. Diese sind Ausdruck einer neuen strukturalen Macht von Akteuren, deren Handlungsreferenz der globale Markt ist. Die Autorin verdeutlicht die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes am Beispiel der Handelspolitik und analysiert die Rolle der transnationalen Unternehmen und der Europäischen Kommission im Diskurs um die Wettbewerbsfähigkeit. Die oftmals geäußerte Kritik einer wirtschaftlichen Abschottung in Form einer "Festung Europa" muss ihrer Meinung nach relativiert werden, da gerade die globale Wettbewerbsorientierung einen wesentlichen Bestandteil der europäischen Binnenmarktintegration ausmacht. (ICI2)
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