Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2007

Habermas und die Methodologie kritischer Theorien

In: Kritische Theorie heute, S. 177-203

Abstract

Der Beitrag geht von einer Kritik der theoriestrategischen Manöver aus, mit denen Jürgen Habermas das Konzept einer Kritischen Theorie von der Aufgabe der Theorie-Praxis-Vermittlung schon früh abgekoppelt hat. Auf dieser Grundlage wird die methodologische Struktur einer "emanzipatorischen Theorie" umrissen, die sich auch im Rahmen moderner wissenschaftstheoretischer und handlungstheoretischer Kriterien verteidigen lässt. Vor diesem Hintergrund werden dann die Aufgaben einer fundamentalen kritischen Gesellschaftstheorie (KG) wie folgt beschrieben: Die KG soll ein Vokabular bereitstellen, das normativ wie empirisch gehaltvoll genug ist, um die "Pathologien" moderner Gesellschaften zu identifizieren, zu erklären und zu kritisieren. Ihre Kritik entwickelt die KG auf der Grundlage eines spezifischen Normenbegründungsverfahrens und einer "Theorie des guten Lebens", deren Gehalte den idealisierenden Unterstellungen gesellschaftlicher Praxis entnommen werden. Ihre Erklärung präsentiert die KG in Rahmen einer groß angelegten Theorie der Moderne. Die Pathologien der Moderne, die im Rahmen der KG zugleich erklärbar und kritisierbar werden, erscheinen dann als direkte Implikationen der sozialen Verfassung und Strukturen moderner Gesellschaften. (ICA2)

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