Die Organisation der Ausblendung: Der neue Geist des Kapitalismus und die Geschlechterverhältnisse
In: Ein neuer Geist des Kapitalismus?: Paradoxien und Ambivalenzen der Netzwerkökonomie, S. 279-309
Abstract
Der Beitrag erweitert Boltanskis und Chiapellos "neuen Geist des Kapitalismus" um Ansätze aus der Geschlechtersoziologie. Damit fügt die Autorin der französischen Studie nicht nur eine Perspektive hinzu, die dort lediglich randständig verhandelt wird. Vor allem wird mit dieser perspektivischen Rahmung nachgewiesen, dass sich die besonderen Ausbeutungsverhältnisse der "Netzwerkpolis" präziser rekonstruieren lassen, wenn man spezifische Ausblendungen, Dethematisierungen und Externalisierungen auf einer theoretisch-konzeptionellen Ebene wieder einblendet. Dahinter steht die These, dass weder der "alte" noch der "neue" Geist des Kapitalismus aus einem Guss sind. Vielmehr stützen sich Legitimationsregime auf vielfältige, vielschichtige, widersprüchliche und ungleichzeitige Normen, Deutungen und Begründungen. Die Autorin zieht ausgewählte empirische Befunde aus Untersuchungen der Geschlechterverhältnisse in vernetzter und wissensbasierter Arbeit heran, um der Frage der Persistenz oder des Wandels von Geschlechterungleichheiten im diesem Regime nachzugehen. (ICA2)
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