Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Von Keksen und Kapitalismus: Intervention gegen 'männlichen' Universalismus in Theorien zum Neoliberalismus

In: Ein neuer Kapitalismus?: Akkumulationsregime - Shareholder Society: Neoliberalismus und neue Sozialdemokratie, S. 241-264

Abstract

Die Verfasser sehen das Ziel der Studie darin, Vorschläge für Verknüpfungen von Patriarchat und Kapitalismus aufzuzeigen und verschiedene Ansätze darzustellen, die ihrer Ansicht nach die linken Theoretisierungen des Neoliberalismus paradigmatisch erweitern. Es wird der Frage nachgegangen, warum eine Einbeziehung vielfältiger Standpunkte und eine neue Form des Dialogs im theoretischen Diskurs vonnöten ist, um emanzipatorische Theorien (weiter)entwickeln zu können. Die Verfasser verweisen auf komplexe Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsweise - Geschlechterverhältnissen - Subjektkonstruktionen und darauf, dass sich die gesellschaftlichen Entwicklungen nicht zufällig entlang dieser Trennungslinien vollziehen, die in herkömmlichen Konzeptualisierungen unsichtbar bleiben. Es wird argumentiert, dass eine neue Praxis der theoretischen Auseinandersetzung und des Dialogs notwendig ist, um eingreifende Theorien schaffen zu können. Dies ermöglicht neue Erfahrungen, und damit neue Analysen und Erkenntnisse, welche über die Gegenwart hinausweisen. Zwar muss mit einem bestimmten Standpunkt nicht eine bestimmte Analyse verbunden sein, aber ohne die Einbeziehung marginalisierter Gruppen entstehen neue Dominanzen statt emanzipatorischer Theorieansätze. Das spiegelt sich auch im alltäglichen politischen Handeln: Menschen bleiben aus politischen Gruppen weg, weil sie nicht in deren Kultur passen. Erst wenn sich diese politische Kultur verändern lässt, können sie wirklich daran partizipieren. Sind diese Menschen Frauen, Farbige, Homosexuelle, Behinderte etc., wiederholen sich Ausschlussprozesse mit den entsprechenden Folgen für emanzipatorische Prozesse. Wenn jedoch die meist unterdrückte Subjektivität unangreifbar ist, dann ist auch diese Wahrheit gefährlich. Die Lösung kann nur eine Form von crossover politics sein: Dialog als eine Politikform, auf welcher alle anderen Politikformen beruhen. (ICF2)

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