Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Autoritarismus und Demokratie in Lateinamerika

In: Autoritäre Regime: Herrschaftsmechanismen, Legitimationsstrategien, Persistenz und Wandel, S. 279-297

Abstract

"Die Demokratie hat in Lateinamerika - gerade mit Blick auf die historischen Erfahrungen - erstaunlich fest Fuß gefasst. Seit den 1980er und 1990er Jahren etablierten sich in vielen Staaten demokratische Regierungen. Die massive autoritäre Regression in den 1960er und 1970er Jahren, die einem regionalen Dominoeffekt gleichkam, scheint längst überwunden. Offenkundig ist jedoch, dass manche dieser Demokratien auf schwachen Fundamenten stehen und demokratische Defizite aufweisen. Grundlegende Minimalbedingungen demokratischer Systeme wie Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Versammlungs- und Pressefreiheit sowie das zentrale Element freier und fairer Wahlen funktionieren oftmals nicht hinreichend. Autoritäre Regressionen wie in Peru und Venezuela sind zwar die Ausnahme, geben jedoch mit Blick auf die 'Modellwirkung' für andere Staaten Lateinamerikas Anlass zu Sorge. Die derzeit wohl größte Gefahr für die Handlungsfähigkeit lateinamerikanischer Demokratien - so ein Fazit von Peter Thiery - ist das Problem der organisierten Kriminalität, das wesentlich zur Erosion des staatlichen Gewaltmonopols und letztendlich zur Gewöhnung an defekte Demokratien, in denen autoritäre Muster als informelle Spielregeln akzeptiert werden, beiträgt." (Autorenreferat)

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