Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Normative Grundlagen einer neuen Weltordnungspolitik

In: Weltordnungspolitik in der Krise: Perspektiven internationaler Gerechtigkeit, S. 71-89

Abstract

Wenn man das gegenwärtige Weltsystem nicht nur für ineffektiv, sondern auch für höchst ungerecht hält, stellt sich die Frage nach den normativen Maßstäben oder Grundsätzen der Gerechtigkeit, die diese Einschätzung begründen und die geforderte neue Weltordnungspolitik leiten sollen. Zur Beantwortung dieser Frage wird ein Konzept der globalen Gerechtigkeit vorgeschlagen, das relativ einfach strukturiert und leicht nachvollziehbar ist. Es wird gezeigt, was globale Gerechtigkeit meint und welche Anforderungen sie an die Weltordnung stellt. Da die Forderungen der Gerechtigkeit, wie auch alle anderen moralischen Normen, Anspruch auf allgemeine Geltung erheben, der nur dann begründet ist, wenn ihnen alle möglicherweise betroffenen Personen bei unparteiischer und wohlinformierter Erwägung zustimmen können, schließen sie, was immer sie darüber hinaus fordern mögen, jedenfalls eine ganz allgemeine Anforderung an jedes zwischenmenschliche Handeln ein, auf das sie Anwendung finden: Das ist das Postulat der formalen Gerechtigkeit, das verlangt, Gleiches gleich zu behandeln oder, was auf dasselbe hinausläuft, nach allgemeinen Regeln zu handeln. Da dieses Postulat allerdings vollkommen offen lässt, wie diese Regeln selber aussehen sollen bzw. wann gleiche Umstände vorliegen, unter denen Menschen gleich zu behandeln sind, erhebt sich sofort die Frage, welche Anforderungen die Gerechtigkeit an die Regeln des sozialen Handelns stellt. (ICF2)

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