Rechtsextremismus - Überzeugung, Einstellung, Ideologie oder Syndrom?: eine theoriegeleitete empirische Überprüfung mit repräsentativen Daten
In: (Un)Gleichzeitigkeiten: die demokratische Frage im 21. Jahrhundert, S. 223-259
Abstract
Der Rechtsextremismus stellt in Deutschland nach wie vor ein Gefahrenpotenzial für die demokratisch verfasste Gesellschaft dar. Besonders in rechtsextremen Kreisen treten antidemokratische Verhaltensweisen und Einstellungen zu Tage. Der vorliegende Beitrag versucht zunächst zu klären, worum es sich beim Rechtsextremismus überhaupt handelt: um eine Überzeugung, Einstellung, Ideologie oder ein Einstellungssyndrom? Es wird hierzu eine theoriegeleitete, empirisch überprüfte Gesamtskala zur Erfassung von Rechtsextremismus vorgestellt. Es werden außerdem einschlägige Ergebnisse aus der Rechtsextremismusforschung herangezogen und die Kernelemente rechtsextremer Einstellungen herausgearbeitet. Dabei geht es nicht nur um die inhaltliche Beschreibung der jeweiligen Konstrukte, sondern auch darum, wie die Beziehungen zwischen den Phänomenen beschaffen sind, die unter den Begriff des Rechtsextremismus fallen. Diese Konstrukte werden anschließend auf der Grundlage der Einstellungs- und Vorurteilsforschung konzeptionell eingeordnet und aus sozialpsychologischer Sicht wird ein zweidimensionales Modell rechtsextremer Einstellungen abgeleitet. Im Anschluss daran werden die messtheoretischen Annahmen in ein empirisch überprüfbares Modell überführt und alternativ konfirmatorisch getestet sowie einer Kreuzvalidierung unterzogen. (ICI2)
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