Politische Steuerungsfähigkeit in intermediären Systemen am Beispiel der Forschungsförderung
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 34, Heft 2, S. 249-271
ISSN: 0032-3470
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In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 34, Heft 2, S. 249-271
ISSN: 0032-3470
World Affairs Online
In: Entgrenzte Demokratie?: Herausforderungen für die politische Interessenvermittlung, S. 19-32
Politik wird häufig als Prozess der Herstellung und Durchsetzung gesamtgesellschaftlich verbindlicher Entscheidungen definiert. Mit Blick auf demokratische Systeme beschreiben ältere systemtheoretische Modelle (Easton) den damit verbundenen Kommunikationsfluss als eine dreistufige Sequenz von input (die Bürgerschaft artikuliert Interessen bzw. Forderungen), throughput (Interessen werden von politischen Organen registriert und bearbeitet) und output (Entscheidungen werden gefällt und ausgeführt, worauf die Bürgerschaft wiederum reagiert). Der vorliegende Beitrag kritisiert dieses Modell aus zwei Gründen: Erstens lokalisiert es Interessen allein auf der Seite der Bürger und nicht auch auf Seiten der politischen Entscheidungsträger. Zweitens unterstellt es einen kreisförmigen und sequentiellen Kommunikationsfluss, der als eine Einbahnstrasse angelegt ist, anstatt von multidirektionalen und interaktiv verflochtenen Kommunikationsströmen auszugehen. Es bedarf also eines Modells, das diese Aspekte der politischen Kommunikation berücksichtig. Der Autor versucht, ein solches Modell in seinen elementaren Funktionen und Strukturen vorzustellen. Grundlegend bleibt dabei der Gedanke, dass Politik innerhalb repräsentativ-demokratischer Systeme als ein Kommunikationsvorgang zu verstehen ist, bei der dem intermediären System (Parteien, Verbände, Soziale Bewegungen, Massenmedien) eine Schlüsselrolle zukommt. (ICA2)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 25, Heft 3, S. 338-361
ISSN: 0340-0425
World Affairs Online
In: Verwaltungsarchiv: VerwArch ; Zeitschrift für Verwaltungslehre, Verwaltungsrecht und Verwaltungspolitik, Band 97, Heft 3/4, S. 626-638
ISSN: 0042-4501
Der Autor geht davon aus, dass das Thema Public Private Partnership (PPP) ein Zukunftsthema ist, das für eine wissenschaftliche Erfassung einer Zusammenarbeit verschiedener disziplinärer Perspektiven bedarf. Bislang fehlt eine grundlegende Analyse und Verortung von PPP im Rahmen einer grundsätzlichen Diskussion der "Zukunft des öffentlichen Sektors". Die vorliegenden Überlegungen verstehen sich als Skizze für weitere Arbeiten, die die Einpassung von PPP in die "Landkarte staatlicher Organisation- und Steuerungsmuster" versuchen. Bei der Diskussion um Für und Wider von PPP geht es im Kern um das jeweilige Staatsverständnis als solches. Um den damit angedeuteten Wandel staatlicher Aufgabenerfüllung und die Rolle von PPP geht es im Beitrag. Die Skizze beginnt mit kurzen Bemerkungen zu dem, was unter PPP verstanden wird. Anschließend wird der Gedanke von PPP als einer intermediären Innovationsebene vorgestellt, bevor einige Überlegungen zu den für eine Langfristorientierung zu ziehenden Folgerungen angestellt werden. (ICA2)
In: Zivile Gesellschaft: Entwicklung, Defizite und Potentiale, S. 29-57
In dem Beitrag werden die Stationen des historisch-theoretischen Entwicklungsprozesses der Raumplanung entfaltet und an vielen Beispielen sowohl die planerische als auch die gesellschaftliche Notwendigkeit von Kooperation im intermediären Bereich verdeutlicht. Ausgehend von den Veränderungen im Selbstbild der Raumplanung werden verschiedene Beispiele für Kooperationsstrukturen von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren und Vermittlungsarbeit im intermediären Bereich vorgestellt. Die Merkmale der Kooperation werden herausgearbeitet. Zwei gemeinsame Nenner werden diskutiert: die Ambivalenz der kooperativen Planungs- und Politikformen und das widersprüchliche Umfeld, in dem sie entstehen und sich entwickeln. (ICA)
In: Warum tun die das?. Governanceanalysen zum Steuerungshandeln in der Schulentwicklung., S. 149-172
Die Autoren rekonstruieren die Handlungslogik eines im Bildungssystem noch verhältnismäßig "jungen" Akteurs: die schulischen Steuergruppen. Sie skizzieren zunächst die seit Mitte der 1980er Jahre stattfindenden Modernisierungsphasen des Schulsystems und weisen in ihrer anschließenden Diskussion organisationstheoretischer Ansätze darauf hin, dass basale Prozesse der Reproduktion und Veränderung von Organisationen stärker als bislang analytisch erfasst werden müssten, weil sie Reformkonzepten antizipierbare Grenzen setzen. Sie verdeutlichen dies anhand der Einführung der Dienstvorgesetzteneigenschaft der Schulleitungen und der schulischen Steuergruppen im Rahmen des Modellvorhabens "Selbstständige Schule" in Nordrhein-Westfalen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Schulen ihre Entwicklungsprozesse zunächst durch eine kommunikativ-semantische Selbstbeschreibung zu steuern versuchen. Diese Selbstbeschreibung stimmt jedoch nur in Teilen mit ihrer Praxis überein. Deshalb muss die Selbstbeschreibung der Schulen nach Ansicht der Autoren um eine Fremdbeschreibung durch externe Akteure ergänzt werden, die die blinden Flecken der Selbstbeschreibung aufdecken und zu einer realistischeren Beschreibung der Schule als Handlungsgefüge führen kann. (ICI2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.
In: Warum tun die das?: Governanceanalysen zum Steuerungshandeln in der Schulentwicklung, S. 149-172
Die Autoren rekonstruieren die Handlungslogik eines im Bildungssystem noch verhältnismäßig "jungen" Akteurs: die schulischen Steuergruppen. Sie skizzieren zunächst die seit Mitte der 1980er Jahre stattfindenden Modernisierungsphasen des Schulsystems und weisen in ihrer anschließenden Diskussion organisationstheoretischer Ansätze darauf hin, dass basale Prozesse der Reproduktion und Veränderung von Organisationen stärker als bislang analytisch erfasst werden müssten, weil sie Reformkonzepten antizipierbare Grenzen setzen. Sie verdeutlichen dies anhand der Einführung der Dienstvorgesetzteneigenschaft der Schulleitungen und der schulischen Steuergruppen im Rahmen des Modellvorhabens "Selbstständige Schule" in Nordrhein-Westfalen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Schulen ihre Entwicklungsprozesse zunächst durch eine kommunikativ-semantische Selbstbeschreibung zu steuern versuchen. Diese Selbstbeschreibung stimmt jedoch nur in Teilen mit ihrer Praxis überein. Deshalb muss die Selbstbeschreibung der Schulen nach Ansicht der Autoren um eine Fremdbeschreibung durch externe Akteure ergänzt werden, die die blinden Flecken der Selbstbeschreibung aufdecken und zu einer realistischeren Beschreibung der Schule als Handlungsgefüge führen kann. (ICI2)
In: Soziale Integration als Herausforderung für kommunale und regionale Akteure, S. 13-23
Der Autor thematisiert die Probleme sozialer Integration unter zwei Aspekten, welche in den städtischen Forschungen über soziale Ungleichheit, politische Partizipation und sozialen Zusammenhalt mehr oder weniger Bestätigung gefunden haben. Er verweist mit seiner ersten These auf den soziologischen Klassiker der Kohäsionstheorie, Émile Durkheim, und geht mit diesem davon aus, dass durch die Einbindung der Menschen in sogenannte intermediäre Gruppen und Einrichtungen die mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel verbundene Gefahr der Desintegration bzw. Anomie gebannt werden kann. In seiner zweiten These, die aus demokratietheoretischer Perspektive argumentiert, verweist der Autor auf die für den sozialen Zusammenhalt unerlässliche Funktion lebendiger städtischer Öffentlichkeit, in der Fremdes unmittelbar erfahrbar wird und somit ihren nicht selten bedrohlichen Charakter verlieren kann. Die sich an Durkheims Überlegungen zur Arbeitsteilung anlehnende Modernisierungstheorie greift dem Autor zufolge jedoch nur dann, wenn sie in die Strukturen und in ein bis in den Alltag hineinreichendes radikales Demokratieverständnis eingebettet ist. Dazu zählt insbesondere eine lebendige Öffentlichkeit mit ausgeprägten intermediären bzw. zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, die kommunikativen Austausch und kulturelle Vielfalt und Erfahrungen ermöglichen. (ICI2)
In: Zivilgesellschaft - national und transnational, S. 173-198
"Bernhard Weßels behandelt in seinem Beitrag die Entwicklung der Zivilgesellschaft in zwölf Transformationsländern Mittel- und Osteuropas. Ausgangspunkt ist das Konzept von Zivilgesellschaft als eines freiwillig organisierten, intermediären Bereichs zwischen Bürgern und Staat. Die Auswertungen der 1990/91 und 2000/01 erhobenen empirischen Daten bestätigen weitgehend modernisierungstheoretische Annahmen über den Zusammenhang von sozialer Differenzierung und freiwilligem Engagement. Ausgehend vom Primat der Entwicklung eines voluntären Sektors zeigt sich die Veränderung des Organisationsgrads der Gesellschaften zehn Jahre nach der frühen Transformationsphase. Der massive Verlust an Organisationsstrukturen in der Anfangsphase der Transformation stellt sich als Normalisierungsvorgang heraus, der im Verlauf der Transformation von der Politisierung der Sozialstrukturen und der Ausbildung eigener Interessenlagen in Gestalt von Assoziationen abgelöst wird. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Entwicklung des voluntären Sektors im Einklang mit weiteren Modernisierungsprozessen fortschreitet. Nicht empirisch nachweisen lässt sich hingegen ein zwingender Zusammenhang zwischen der Existenz eines starken assoziativen Sektors und weiteren, vielfach mit Zivilgesellschaft zusammengesehenen Merkmalen wie Vertrauen, freiwilligem Engagement (Partizipation) und Mitgliedschaft (Organisation). Ein starker assoziativer Sektor ist demnach förderlich, aber keineswegs unabdingbar für die Entstehung von Zivilgesellschaft, die nach Meinung des Verfassers als ein mehrdimensionales, graduelles Konzept zu begreifen ist. Insgesamt lässt sich ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Differenzierung, gesellschaftlichem Reichtum und erreichtem Demokratisierungsgrad nachweisen, der sich im Verlauf der Transformation vermutlich weiter konsolidieren wird." (Autorenreferat)
In: Der moderne Staat: dms ; Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, Band 11, Heft 2, S. 347-366
ISSN: 2196-1395
Der Artikel untersucht die Beziehung zwischen Verwaltung und Intermediären, also von Klienten beauftragte Dritte, die die Interaktion mit den Verwaltungen übernehmen. Hierbei wird die ambivalente Rolle diskutiert, die diese Intermediäre im Zusammenwirken mit den Street-Level Bureaucrats (SLB) einnehmen. Auf Basis einer vergleichenden Fallstudie zweier Politikfelder werden Faktoren identifiziert, die die Interaktion zwischen beiden Akteuren charakterisieren. Auf Basis einer transaktionskostentheoretischen Perspektive werden vor allem die Spezialisierung und die Aggregationsfunktion von Intermediären als Vorteile für SLB identifiziert, wodurch Prozesse schneller und effizienter abgewickelt werden können. Darüber hinaus prägen aber vor allem zwei Faktoren die Interaktion maßgeblich: Das Selbstbild der Street- Level Bureaucrats sowie das Vertrauen in den Intermediären. Das dynamische Zusammenspiel dieser Faktoren wird in der vorliegenden Studie beschrieben.
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 22, Heft 3, S. 65-78
ISSN: 0940-3566
In: Zivilgesellschaft - national und transnational, S. 105-127
"Eckhard Priller und Annette Zimmer wenden sich den Organisationen des Dritten Sektors in der Bundesrepublik unter einem spezifischen Blickwinkel zu. Sie fragen nach den Anzeichen und potenziellen Wirkungen einer zunehmenden Marktorientierung dieser Organisationen. Gestützt auf die Ergebnisse einer Organisationsbefragung im Rahmen einer größeren ländervergleichenden Erhebung zeigen die Verfasser, dass die im Dritten Sektor tätigen Organisationen gemäß ihrem Selbstverständnis eindeutig auf zivilgesellschaftliche Orientierungen und den Solidaritätsgedanken ausgerichtet sind, jedoch aufgrund des Rückgangs staatlicher Finanzierungshilfen und veränderter Erwartungshaltungen zunehmend unter ökonomischen Druck geraten. In Reaktion darauf zeichne sich eine verstärkte Orientierung an Marktmechanismen und betriebswirtschaftlichen Leistungskriterien ab. Die wachsende Nachfrage nach Diensten und sozialen Leistungen im Bereich des Dritten Sektors ermögliche einerseits den dort tätigen Organisationen, ihre Arbeitsfelder auszuweiten. Andererseits ergäben sich durch diese Expansion auch neue Handlungszwänge der organisatorischen Stabilisierung auf erhöhtem Niveau, eine Tendenz zur Schärfung des inhaltlichen und organisatorischen Profils, die verstärkte Bedeutung des Marketing sowie Ansätze von Verdrängungswettbewerb. Die Verlagerung vom ursprünglichen Gedanken der 'Mission' in Richtung 'Markt' stelle die Dritte-Sektor-Organisationen unter erheblichen Anpassungsdruck. Erschwerend wirkten in diesem Zusammenhang restriktive steuer- und dienstrechtliche Vorschriften, die dem erweiterten Anforderungskatalog an die Dienstfeister im Dritten Sektor entgegenstehen und diese in die Defensive drängen." (Autorenreferat)
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Band 18, Heft 3, S. 58-68
ISSN: 0933-9361
In: Local Governance - mehr Transparenz und Bürgernähe?, S. 183-205
"Als zivilgesellschaftliche Akteure der Gestaltung und Umsetzung von regionalen Politiken im Bereich Sozial-, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik werden in diesem Beitrag solche intermediären Organisationen zwischen Markt und Staat ins Blickfeld gerückt. Ausgehend von einer lokalen Untersuchung des Dritten Sektors werden zunächst die Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Rolle und Funktion als "Träger" zur Erbringung von sozialen Dienstleistungen einerseits sowie als organisatorische und personelle Infrastruktur für zivilgesellschaftliche Aktivitäten anderseits aufgezeigt. Auf der Grundlage einer zusammenfassenden Dokumentation von ersten Praxisberichten im Zusammenhang mit der Einführung des Sozialgesetzbuch II (im Folgenden: SGB II) werden beide Aspekte in ihrer Wechselseitigkeit aufgegriffen; es wird dabei der Frage nachgegangen, welche Gestaltungsmöglichkeiten und -grenzen sich durch die aktuelle Dezentralisierung von Beschäftigungsund Arbeitsmarktpolitik im Zuge von Hartz IV ergeben." (Textauszug)