Die Flüchtlingsbefragungen von Infratest: Eine Quelle für die Geschichte der frühen DDR
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 42, Heft 4, S. 64-77
ISSN: 0942-3060
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In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Band 42, Heft 4, S. 64-77
ISSN: 0942-3060
In: Osteuropa, Band 50, Heft 5, S. 478-491
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 47, Heft 4, S. 446-457
ISSN: 0044-3360
World Affairs Online
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 49, Heft 3, S. 379-402
ISSN: 0016-5875
Gegenstand der Analyse ist die folgende These: "Wir stehen am Anfang eines Prozesses, der zu einer grundlegenden Neuorganisation gesellschaftlicher Basisstrukturen führt. Die neuen Technologien sind hierfür der Schlüssel, die neue Ökonomie und neue Formen der Kommunikations- und Informationstechnologien die wichtigsten Einlässe und der Begriff 'Informations- und Netzwerkgesellschaft' der angemessene typisierende Gesellschaftsbegriff." Der Verfasser arbeitet die Konturen dieser Informations- und Netzwerkgesellschaft heraus: die neuen Schlüsselbegriffe der Gesellschaftsanalyse wie Information und Digitalisierung, die Informatisierung der Gesellschaft durch die Konstruktion von Virtualität, die Veränderung der Ökonomie und des Wirtschaftssystems, die Veränderungen im politischen System, die Umgestaltung sozialer Grundgebilde wie der sozialen Netzwerke und Institutionen. Ein neuer Schlüsselbegriff zur Analyse der Gesellschaftsstruktur würde sich nach Ansicht des Verfassers allerdings all den analysierten Wandlungstendenzen zum Trotz erst dann rechtfertigen, wenn eindeutiger als bisher empirisch nachgewiesen würde, dass zentrale Felder der Gesellschaftsstruktur durch die Informatisierung der Gesellschaft eine bis in den Verhaltensbereich sich auswirkende Veränderung erfahren. (ICE)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 52, Heft 1, S. 96-117
ISSN: 0023-2653
"Zwei 1997 in der Bundesrepublik Deutschland erhobene sehr ähnliche Viktimisierungssurveys (gleiche Grundgesamtheit, gleiches Institut, fast gleiches Design, teilweise identische Interviewerstäbe, identische Operationalisierung etc.) zeigten so deutliche Unterschiede in den geschätzten Opferraten, dass selbst um Klumpeneffekte und Designgewichte korrigierte Konfidenzintervalle signifikante Unterschiede zwischen den Surveys indizieren. Zur Erklärung dieser Unterschiede werden eine Reihe möglicher methodischer Details der beiden Surveys kritisch diskutiert und in ihren Konsequenzen quantitativ abgeschätzt. Als vermutliche Ursache für die unterschiedlichen Survey-Ergebnisse werden die Rahmenbedingungen der Arbeit der Interviewer identifiziert. Das Ergebnis zeigt eindringlich die Wichtigkeit solcher kaum je dokumentierten und noch seltener kontrollierten Details der Feldarbeit bei sozialwissenschaftlichen Erhebungen." (Autorenreferat)
In: Welche Modernität?: Intellektuellendiskurse zwischen Deutschland und Frankreich im Spannungsfeld nationaler und europäischer Identitätsbilder, S. 405-420
In: Biographies and the division of Europe: experience, action, and change on the "Eastern Side", S. 77-89
In: Gesellschaftliche Komplexität und kollektive Handlungsfähigkeit, S. 183-207
Partizipative Diskurse sind zur Bewertung neuer Techniken in den letzten Jahren vermehrt eingesetzt worden, da weitreichende Entscheidungen zur Technikeinführung heute nicht mehr von den Unternehmen oder Parlamenten allein getroffen werden können. Nach der Atomtechnik ist heute die Gentechnik in der Bundesrepublik Deutschland hoch umstritten. An diesem Beispiel untersucht der vorliegende Beitrag die Möglichkeiten von Technikdiskursen zur gesellschaftlichen Selbstorganisation. Leitend ist dabei die Frage, ob solche Technikdiskurse in der Lage sind, neue Problemlösungspotenziale zu erschließen. Um die Möglichkeiten auszuschöpfen, entwickelt die Autorin ein Modell des Lernens von korporativen und kollektiven Akteuren in interorganisatorischen Netzwerken. Dieser Vorschlag setzt allerdings hohe Lern- und Selbstveränderungsfähigkeit von allen Betroffenen und Beteiligten voraus, was vor allem die Gegner neuer Techniken vor Herausforderungen stellt. (ICA)
In: Regulative Demokratie: Politik der Luftreinhaltung in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den USA, S. 297-397
Der Beitrag systematisiert die Ergebnisse der Fallstudien und Ländervergleiche des vorliegenden Sammelbands durch die Herausarbeitung spezifischer Idealtypen der demokratischen Umweltpolitik (Luftreinhaltung). Die Demokratietypen (Repräsentativdemokratie, etatistisch-republikanische Demokratie, Konsensdemokratie, Wettbewerbsdemokratie) werden anhand exemplarischer, historisch richtungsweisender Beiträge zur politischen Philosophie der untersuchten Länder (Großbritannien, USA, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich) weiter erschlossen. Leitend ist für den Autor die Fragestellung, wie weit und in welcher Form die Demokratietypen Konflikte verarbeiten können und die Fähigkeit zur politischen Gesellschaftsgestaltung unter Bewahrung der sozialen Integration besitzen und inwieweit sie letztlich zur konsensuell getragenen Zukunftsgestaltung fähig sind. Resümierend stellt der Autor fest, dass die "Zeichen der Zukunft" in die Richtung des amerikanischen Modells einer liberalen Wirtschaftsdemokratie weisen. (ICA)
In: Feministische Perspektiven der Politikwissenschaft, S. 269-292
Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag die Repräsentation von Frauen im politischen System am Beispiel der parlamentarischen Rekrutierung der Kandidaten und Kandidatinnen. Bisherige vergleichende Analysen beschränkten sich im wesentlichen auf Unterschiede zwischen den Ländern, auf die Hauptfaktoren, die die Rekrutierung in einem bestimmten Land beeinflussen und auf die unterschiedlichen Auswirkungen der Kandidaten-Auswahlverfahren. Dabei sind jedoch nur wenige Versuche erkennbar, die Befunde mit spezifischen Faktoren in Verbindung zu bringen, welche die Repräsentation von Frauen beeinflussen. Die Autorin entwickelt daher ein systemisches Modell, um die gemeinsamen Faktoren des Rekrutierungsprozesses der Kandidaten und Kandidatinnen in verschiedenen Ländern zu vergleichen. Das Modell soll dazu dienen, das Verständnis dieses Prozesses zu strukturieren, die Einflussfaktoren der Rekrutierung in verschiedenen Systemen zu identifizieren und Wege für die weitere feministische Forschung aufzuzeigen. Das Modell unterscheidet zwischen drei analytischen Dimensionen: Es gibt erstens Faktoren, die den allgemeinen Kontext des politischen Systems innerhalb eines jeden Landes bestimmen, z.B. das Wahlsystem, die politische Kultur, das Parteiensystem und der parlamentarische Wettbewerb. Zweitens bestimmen Faktoren wie die Parteiideologie und die Parteiorganisation den Kontext innerhalb jeder politischen Partei. Drittens sind Faktoren festzustellen, die die Rekrutierung einzelner Kandidaten und Kandidatinnen im Auswahlprozess unmittelbar beeinflussen, z.B. die individuellen Ressourcen und die Motivation der Kandidaten und Kandidatinnen sowie nicht zuletzt die wichtige Einstellung der "Gatekeepers". (ICI2)
In: Politische Biografien und sozialer Wandel, S. 111-128
Die Verfasserin zeigt anhand vorliegender empirischer Studien, welchen Beitrag die Biographieforschung dazu leisten kann, Lücken der Bewegungsforschung zu füllen. Insbesondere kann die Bewegungsforschung von einer biographischen Perspektive profitieren, die das Individuum nicht als Datum, sondern als Prozess versteht, als veränderbares und sich veränderndes Selbst. Eine solche Perspektive betrachtet das Individuum als "familied self", als einer bestimmten Generation und ethnischen Gruppe zugehörig, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort lebend und in konkrete soziale Beziehungen und Netzwerke eingebunden. Ein Verständnis von Bewegungsakteuren als familied selves erweitert den Blick der Bewegungsforschung auf den Eintritt in soziale Bewegungen, die Übernahme von Leitungsaufgaben innerhalb solcher Bewegungen und die gesellschaftlichen Auswirkungen sozialer Bewegungen. Den Kern dieser Perspektive bildet die Orientierung auf ganzheitliche Lebenserfahrungen, für deren Erhebung die biographische Erzählung das ideale Instrument darstellt. (ICE2)
In: Gesellschaftliche Komplexität und kollektive Handlungsfähigkeit, S. 125-153
Der Beitrag verfolgt zwei Ziele: (1) Es wird eine Debatte aufgegriffen, die Theorien rationaler Wahl, die auf der methodischen Dominanz von Partialinteressen beruhen, mit "Ideen-Ansätzen" konfrontiert, die das Eigennutz-Axiom ablehnen und statt dessen von der Gemeinwohlorientierung der Individuen in der Politik ausgehen. Diskutiert wird also das Verhältnis von Partialinteressen und Gemeinwohlorientierung als zwei möglichen Handlungsorientierungen von Akteuren. (2) Es wird untersucht, inwiefern sich im Zuge der Modernisierung des Staates unterschiedliche Formen und institutionelle Arenen herausgebildet haben, die systemrationale Handlungsorientierungen ermöglichen. Die Ausführungen zeigen, dass systemrationales Handeln in der Politik nicht nur in Netzwerken der Politikverflechtung (also auf der Makroebene), sondern auf mehreren Ebene möglich und vor allem notwendig ist. (ICA)
In: Wirtschaft und Gesellschaft, Band 25, Heft 2, S. 183-199
Es werden Konzepte der neoklassischen wie der endogenen Wachstumstheorie als Grundlagen zur Einschätzung der langfristigen Wachstumseffekte im Rahmen der Globalisierungsdiskussion dargestellt. Aufgezeigt wird, daß die Bedeutung der endogenen Wachstumstheorie von einigen problematischen Eigenschaften der neoklassischen Modelle herrührt: Diese äußern sich insbesondere in den sprunghaften Anpassungsmechanismen zu neuen Gleichgewichten bei internationaler Kapitalmobilität. Zudem kommt es im Rahmen der neuen Wachstums- und Außenhandelstheorie zu einer Betonung der wirtschaftspolitischen Handlungsspielräume. Wirtschaftspolitischen Eingriffen kommt in dieser Modellklasse eine auch die Wachstumsraten betreffende Rolle zu. Die größten Erfolge in der Globalisierungsdiskussion erzielen ökonomische Modelle, deren Antrieb in Forschung und Entwicklung im Rahmen von Ansätzen der horizontalen oder vertikalen Produktdifferenzierung liegt. Etwas weniger Beachtung wird jenen Ansätzen geschenkt, in denen Außenhandel mit Transportkosten verbunden ist. Am wenigsten ausgereift scheint jene Modellklasse, die sich um eine Zusammenführung von Modellen des Außenhandels mit jenen der Multinationalisierung in dynamischen Gleichgewichten befaßt. (prb)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 100, S. 54-66
Morelly, 1715 geboren, Todesdatum unbekannt, ist allein mit seinen Schriften in die Geschichte des utopischen Denkens eingegangen. Über seine Person ist nicht viel bekannt. Ersten Erfolg hatte er mit seiner Abhandlung über "Versuch über den menschlichen Geist". Die Bedeutung seines utopischen Entwurfs einer Gesellschaft, die sich in ihrem Aufbau ausschließlich an den Gesetzen der Natur orientiert (1751), hat allerdings seinen Wunsch "nach einem namenlosen Dasein" nicht erfüllt, auch wenn diese Schrift bis 1841 noch Diderot zugeordnet wurde. Sowohl bei Anhängern als auch bei Gegnern gilt diese Abhandlung als eine der radikalsten Schriften der Aufklärung vor der Französischen Revolution. Nach Morelly kann das ideale Gemeinwesen also der bewußte Kommunismus im Vergleich zu seinen naiven Anfängen erst erreicht werden, wenn die Völker ihre eigenen Irrtümer erkennen und zu einer "höheren Existenzform reifen". Mit dem geschichtlichen Fortschritt im Rücken, verliert der utopische Entwurf seinen "kontemplativen Charakter" und wird zu einem politischen Ziel, "einen bleibenden Zustand von Güte" zu erreichen. (prk)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 51, Heft 2, S. 339-363
ISSN: 0023-2653
"Ausgehend von neueren Ansätzen der Soziologie politischer Institutionen wird ein Ansatz zur Analyse von Zentralbanken als regulative intermediäre Institutionen entwickelt. Zentralbanken erfüllen eine instrumentelle und expressive Funktion, die als Ideologie und institutionelle Aura modelliert werden. Beiden Funktionen vorausgesetzt ist ein hoher Grad politischer Autonomie. Als zentrale Elemente institutioneller Politik von Zentralbanken werden diskutiert: Vertrauensstiftung in die Währung, gesellschaftliche Koalitionsbildung, expertokratische Interessenneutralität, die Diskretion des politischen Handelns und eine starke Führungspersönlichkeit. Die Ausdifferenzierung von Geldwertstabilität ist in allen hoch entwickelten Geldökonomien scharf, aber die Varianzen der politischen Autonomie sind erheblich. Die Politik von Zentralbanken lässt sich soziologisch nicht auf die Dimension der politischen Autonomie reduzieren, vielmehr müssen die diskutierten Elemente institutioneller Politik integraler Bestandteil soziologischer Institutionenanalyse sein." (Autorenreferat)