Wirtschaftliche und soziale Rechte in der bulgarischen Verfassungsrechtsprechung
In: Grundfragen der Verfassungsgerichtsbarkeit in Mittel- und Osteuropa; Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, S. 201-211
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In: Grundfragen der Verfassungsgerichtsbarkeit in Mittel- und Osteuropa; Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, S. 201-211
In: Vom Wandergesellen zum Green-Card-Spezialisten: interkulturelle Aspekte der Arbeitsmigration im östlichen Mitteleuropa, S. 83-105
"Den Anfang des gewerbsmäßigen Gemüseanbaus datiert die bulgarische Forschung in die Mitte des 18. Jahrhunderts und verbindet ihn mit der Region Veliko Tarnovo im nördlichen Zentralbulgarien. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts kamen bulgarische Gärtner saisonweise in die Österreichisch-Ungarische Monarchie auf das Gebiet des heutigen Ungarn und der Slowakei. Zu einem größeren Zustrom in die böhmischen Länder kam es dann nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik. Das erste Ziel bulgarischer Migranten in den 1920er und frühen 1930er Jahren waren vor allem Bratislava und Brünn, wo es zu dieser Zeit an die 20 bulgarische Gärtnereien gab. Die Berühmtheit bulgarischer Gärtner in der größten mährischen Stadt Brünn ist heute fast vergessen. Dennoch sind sie im kollektiven Bewußtsein der älteren Brünner heute noch präsent. Die gegenwärtig laufende Feldforschung hat Erkenntnisse über die Art und den Grad der Akkulturation und Assimilation der bulgarischen Gärtner erbracht. Diese gewannen in der tschechischen Gesellschaft einen sehr guten Ruf dank ihrer Arbeitsamkeit und Konfliktlosigkeit sowie der hohen Qualität und der niedrigen Preise ihrer Waren. Aus den Erzählungen ist ersichtlich, daß die bulgarischen Gärtner sich nicht nur aus ökonomischen Gründen, sondern auch dank ihrer positiven Aufnahme durch die tschechische Gesellschaft in Brünn und an anderen Orten der Tschechoslowakei niederließen. Dieses positive Stereotyp überdauert bei der älteren Generation bis heute. Die Bulgaren gliederten sich so weit in die tschechische Gesellschaft in Brünn ein, daß diese deren ethnische Identität nicht mehr kennt. Die heutige Situation der Bulgaren kann man als eine unvollendete Assimilation bezeichnen. Sie übernahmen einige tschechische Bräuche und Sitten auch in ihr privates Familienleben, zugleich behalten sie aber das ethnische und teilweise auch kulturelle Bewußtsein ihrer Herkunft, die Kenntnis der Sprache ihrer Vorfahren und eine gemeinsame Organisationsbasis bei, die ihnen den Kontakt untereinander erleichtert." (Autorenreferat)
In: Modernisierung nach dem Sozialismus: ökologische und ökonomische Probleme der Transformation, S. 113-140
Der vorliegende Beitrag untersucht die Bedingungen für die Entstehung der ökologischen Bewegung in Bulgarien. Die einzelnen Etappen in der Entwicklung der Umweltbewegung, die 1987 mit dem "Herbst von Rose" begann, werden nachgezeichnet bis hin zum Vorfeld der ersten freien Wahlen nach fast 45 Jahren, im Frühjahr 1990. Es folgt eine Bilanzierung der Erfolge und Mißerfolge dieser Bewegung, um abschließend einen Ausblick auf den gegenwärtigen Stand der Entwicklung zu geben. (psz)
In: Beiträge zur Militärgeschichte; Das Internationale Krisenjahr 1956, S. 297-315
In: Der Wandel industrieller Beziehungen in Osteuropa, S. 235-254
Der Beitrag beschäftigt sich mit den neuen Aufgaben und Zielen der bulgarischen Gewerkschaften. Ihr organisatorischer Strukturwandel wird auf dem Hintergrund der seit 1989 veränderten Funktionsanforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft beschrieben und bewertet. In diesem Zusammenhang kommt der oppositionellen Gewerkschaft "Podkrepa" besondere Bedeutung zu. Ihre "Standortbeschreibung" im System der bulgarischen Arbeitsbeziehungen soll einen Beitrag dazu leisten, die Chancen und Grenzen der Demokratisierung und der marktwirtschaftlichen Transformationsprozesse aufzuzeigen. (pmb)
In: Europäische Pressemärkte: Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, S. 181-193
Gleichzeitig mit der radikalen Transformation des politischen wie des wirtschaftlichen Lebens hat auch im Mediensystem ein demokratischer und Liberalisierungsprozess in Bulgarien begonnen. Nach einem Boom von neuen Zeitungstiteln zwischen 1992 und 1995 hat sich der Pressemarkt mittlerweile konsolidiert und große Veränderungen sind kaum noch zu erwarten. Das Segment der Tageszeitungen hat einen erheblichen Anteil an der Gesamtauflage aller bulgarischen Periodika und erreicht damit eine hohe Reichweite in der Bevölkerung. Nach der amtlichen Pressestatistik erschienen im Jahr 2000 24 zentrale und 34 regionale Tageszeitungen. Der Auflagenanteil an der gesamten Zeitungsauflage beträgt bei den zentralen Zeitungen 66%. Alle in die bulgarische Pressestatistik aufgenommen Zeitungen verfügen jeweils über eine eigene Kernredaktion. Zeitungen ohne Kernredaktion, die ihren Zeitungsmantel von anderen Zeitungen übernehmen, gibt es nicht. Das führende Zeitungsunternehmen Bulgariens ist die WAZ-Gruppe, zu der die beiden auflagenstärksten zentralen Tageszeitungen gehören. Sie erscheinen in zwei Verlagen mit jeweils getrennten Redaktionen und bringen bis zu 19 regionale Ausgaben heraus. Zum einen hat die WAZ-Gruppe die bulgarische Medienlandschaft mit effizienten Geschäftsmodellen und neuer Technologie bereichert, zum anderen zeichnet sie für die gewichtige Medienkonzentration verantwortlich. Die bulgarische Pressestatistik ist aufs engste mit den Anfängen der Zeitungswissenschaft und der akademischen Journalistenausbildung in Europa verbunden. Seit 1962 gibt die Nationalbibliothek jährlich eine Publikation mit Daten zu einzelnen Pressekategorien heraus, die die Empfehlungen der UNESCO erfüllt. Die Statistik liefert noch nicht genügend Daten, um den Zeitungsmarkt in allen Einzelheiten zu beschreiben und es fehlt die Tradition eines offenen Informationsmarktes. Professionelle Selbstregulierung kann sich schließlich kaum entwickeln, wenn auflagenstarke Zeitungen in Alleinanbieterpositionen dominieren. (RG)
In: Der Umbruch in Osteuropa, S. 149-161
Der Beitrag beschreibt die Probleme der Demokratisierungsprozesse in Bulgarien, das vor dem Zusammenbruch des Kommunismus eine 'Festung des Dogmatismus' war. Durch die neue Politik Gorbatschows wurde zwar eine Demokratisierung der bulgarischen Gesellschaft eingeleitet, jedoch zeigten die Wahlen im Jahr 1990 und die Verabschiedung der Verfassung 1991 immer noch deutliche kommunistische Herrschaftsstrukturen auf. Der bulgarische Staat hinkt durch Konservatismus und Obrigkeitsdenken sowie durch eine fehlende politische Kultur und kritische Intelligenz der allgemeinen Entwicklung in Osteuropa hinterher, so daß die Zukunft des Landes nur eingeschränkt optimistisch beurteilt werden kann. Dennoch lassen sich einige Perspektiven zur Überwindung der 'Last der balkanischen Tradition' formulieren. (ICI)
In: Europäischer Widerstand im Vergleich: die internationalen Konferenzen Amsterdam, S. 271-285
Vor dem Hintergrund der innenpolitischen Entwicklung Bulgariens in der Zwischenkriegszeit, in der bereits seit 1923 der Faschismus an der Macht gesehen wurde, wird die Entwicklung einer Widerstandsbewegung nach 1941 aufgezeigt. Die auf Initiative der Bulgarischen Kommunistischen Partei gegründete "Vaterländische Front" plante den bewaffneten Kampf mit dem Ziel, die Nazis aus dem Lande zu werfen, die bulgarische Allianz mit den Achsenmächten zu brechen, die faschistische Diktatur zu stürzen und eine antifaschistische Koalition an die Macht zu bringen. Die Beschreibung des Widerstandes erstreckte sich auf Motive, Organisationsformen, Methoden, Programme, Widerstandszentren, Beziehungen zu anderen politischen Gruppen und zu den Alliierten, soziologische und ethnische Zusammensetzung, sozialer Status, Parteizugehörigkeit, Bildungsstand, Stärkeverhältnisse und Entwicklungsstadien. Die Bemerkungen über die Kämpfe 1944 fühten zu dem Schluß, daß die umfassende Hilfe der UdSSR eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Aufstandes im September spielte, gleichzeitig aber auch das Bestehen einer marxistisch-leninistischen Partei und die gute Organisation des bewaffneten Kampfes. Wie abschließend angemerkt wurde, waren die äußeren und inneren Bedingungen extrem günstig, um den antifaschistischen Kampf in einen Kampf gegen die kapitalistische Klasse weiterzuentwickeln und die kapitalistische Sozialordnung durch eine sozialistische zu ersetzen. (HRS)
In: International vergleichende Organisationsforschung: Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse ausgewählter Untersuchungen, S. 41-47
Der Verfasser setzt sich mit methodischen Problemen internationaler industriesoziologischer Vergleiche auseinander. Am Beispiel einer französisch-bulgarischen Untersuchung werden Charakteristika, Vor- und Nachteile quantitativer und qualitativer Methoden in internationalen Vergleichen diskutiert. Hierbei geht es vor allem um die "empiristische" Fallstudie und die "systematische" statistische Analyse. Vorteile der Fallstudie werden im "Vorrang des Untersuchungsgegenstandes gegenüber existierenden Theorien" gesehen, Nachteile in der Anfälligkeit für "subjektive Faktoren bei der Bildung von Erklärungshypothesen". Befürwortet wird eine Verbindung von Fallstudien mit der quantitativen Analyse von Wirtschaftsdaten. (ICE)
In: Ost- und Südosteuropa zwischen Tradition und Aufbruch: Aspekte der Umgestaltungsprozesse in den postsozialistischen Ländern, S. 225-232
In den postkommunistischen osteuropäischen Ländern ist der Unterschied zwischen einer politischen Reform und ihrer Umsetzung viel krasser als in den westlichen Demokratien. Aus diesem Grund ist es relativ leicht die Rechtsreformbemühungen zu schildern, jedoch viel schwieriger, die praktische wirtschaftliche Umsetzung zu verfolgen. Der vorliegende Beitrag trennt daher bei der Analyse der Transformation von Recht und Wirtschaft in Bulgarien diese Aspekte, um so zu verdeutlichen, daß die Transformationsprozesse nicht parallel und nicht unbedingt in die gleiche Richtung verlaufen. Zur Erfassung der Transformation des bulgarischen Rechtssystems werden im einzelnen folgende Entwicklungsstufen beschrieben: Verfassungsreform; Wiedergutmachung des kommunistischen Unrechts; Schaffung des Handelsrechts; Privatisierung. (pre)
In: Bulgarien und Europa: ein deutsch-bulgarischer Dialog ; Newsletter der 2. Sommerakademie für Sozialwissenschaften in Bulgarien, Zlatni Pjasatzi, September 1997, S. 37-56
Die Integration Bulgariens in die Strukturen der EU wird von allen bulgarischen Regierungen seit 1989 intensiv gefördert. Dabei wurde der Wunsch Bulgariens, sich der EU als Vollmitglied anzuschließen, 1997 von der Europäischen Kommission unterstützt. Vor diesem Hintergrund beschreibt der vorliegende Beitrag die realen Bedingungen und den Stand des Integrationsprozesses für den Fall Bulgarien. Die Ausführungen zeigen, dass die beschleunigte und langfristige Stabilisierung des demokratischen politischen Institutionengefüges die wichtigste Voraussetzung für eine Aufnahme in die EU ist. Dazu gehören auch die notwendigen Änderungen der gesetzlichen Regelung des Bankenwesens und der ausländischen Investitionen und die Anpassung der Gesetzgebung an Standards der EU. Der Autor gibt abschließend zu bedenken, dass die EU kaum stabil und weltweit konkurrenzfähig bleiben wird, ohne die osteuropäischen Nachbarn zu integrieren. (ICA)
In: Reform und Wandel in Südosteuropa, S. 135-142
In dem Beitrag wird der bulgarische "Neue Wirtschaftsmechanismus" (NWM) charakterisiert und auf dem Reformspektrum zentralgeplanter Wirtschaften eingeordnet. Es wird herausgearbeitet, daß der NWM in Bulgarien als konkretes Instrumentarium zur Realisierung des sogenannten "Neuen Ökonomischen Herangehens" - im Gegensatz zu einem administrativen Herangehen - an die Realisierung der Wirtschaftspolitik der BKP aufgefaßt. Die Chronologie des NWM setzt 1977/78 an. Einige allgemeine Grundzüge werden erörtert, die folgende Bereiche betreffen: Planung, Organisationsstruktur, Finanzsystem, Löhne, Preise, Lohn- und Preisbildung, Investitionssektor, Außenhandel. Aus der Darstellung des NWM ergibt sich, daß der NWM im wesentlichen auf eine erhöhte Flexibilität des Wirtschaftssystems hinausläuft, ohne jedoch die Institution der zentralen Direktivplanung in Frage zu stellen und ohne auf ein starkes Maß an direkter zentraler Kontrolle über Preise, Löhne, Investitionen und Außenhandel zu verzichten. (KW)
In: Sozialismus und Industrialisierung: die Wirtschaftssysteme Polens, Jugoslawiens, Chinas und Kubas im Vergleich
Zentrale Fragen der strukturellen Entwicklung des kubanischen Wirtschaftssystems in den 80er Jahren werden erörtert. Die Analyse stützt sich auf westliche und kubanische Materialien und konzentriert sich auf zwei Problemkreise: (1) die weitreichenden Konflikte zwischen Ideologie und Pragmatismus in Bezug auf Eigentum, Entscheidungsprozesse, Preise, Märkte, Anreize, Beschäftigung und Ressourcenallokation sowie (2) den Vergleich mit anderen sozialistischen Wirtschaftssystemen, die sich mehr oder weniger an der UdSSR orientieren (Ungarn, Rumänien, Bulgarien). Es wird herausgestellt, daß Kuba zwar zahlreiche und weitreichende Fortschritte in der Sozialpolitik und im Bildungs- und Gesundheitswesen erreicht hat, bisher aber noch keine grundsätzliche Lösung seiner ökonomischen Probleme erarbeiten konnte. Das bulgarische Modell wird in mancher Hinsicht für Kubas Wirtschaft empfohlen, es werden aber zugleich jene Punkte genannt, in denen die Übernahme des Modells nicht möglich und zweckmäßig erscheint. (HA)
In: Demokratie und Partizipation: Festschrift für Max Kaase, S. 384-403
Der Beitrag geht der Frage nach, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass die neuen Demokratien Osteuropas den Systemwechsel erfolgreich abschließen und dauerhaft demokratisch bleiben werden. Dazu werden zunächst das Konzept und die Theorie der demokratischen Transformation und der Konsolidierung erörtert. In einem weiteren Schritt werden die Orientierungen der Bürger der osteuropäischen Reformländer gegenüber der Demokratie dargestellt. Zwei Fragen stehen hier im Mittelpunkt: In welchem Ausmaß unterstützen die Bürger der neuen Demokratien die neue Herrschaftsordnung? Von welchen Faktoren hängt es ab, wie diese Bewertungen ausfallen? Basis der Untersuchung sind repräsentative Befragungen von Wählern, die anläßlich der bulgarischen Präsidentschaftswahlen 1996 und der ungarischen Parlamentswahl 1998 durchgeführt wurden. Die Daten betätigen den Trend, dass die diffuse Unterstützung der Demokratie in dem Maße wächst, wie der sozioökonomische Wandel moderne Sozialstrukturen hervorbringt. (ICA)
In: Die Entwicklung der audiovisuellen Medienlandschaft in Mitteleuropa seit 1989, S. 25-53
In dem Bericht zur Veränderung und Entwicklung des audiovisuellen Bereichs in Bulgarien seit 1989 werden zunächst die bestehenden Rechtsgrundlagen vorgestellt: das Rundfunk- und Fernsehgesetz, das Konzessionsgesetz und die Gesetzesvorschriften im Bereich der Filmförderung. Das Kapitel, in dem der Strukturwandel in der audiovisuellen Landschaft behandelt wird, stellt die Struktur, den Haushalt und die Programmgestaltung des Bulgarischen Nationalen Fernsehens (BNTN) vor, und beschreibt die neuen Anbieter "Nova Televizia" (NTV) und "Television 7 Dui" (7 Tage) und einige lokale Fernsehkanäle. Der Bereich der Kabelkommunikation ist derzeit noch nicht weit entwickelt, was auf die unklare Rechtslage zurückgeführt werden kann. Die Darstellung des Wandels im Bereich der Filmproduktion und des Filmverleihs schließt das Kapitel, dem die Darstellung der Marktsituation, d.h. des Zuschauerverhaltens folgt. Im letzten Abschnitt werden die wichtigsten Trends und Fakten noch einmal zusammengefaßt. Der Mangel an einer soliden Rechtsgrundlage ist nach Ansicht der Autoren das größte Problem des audiovisuellen Bereichs, insbesondere des Fernsehens in Bulgarien. (PT)