Aufsatz(gedruckt) World Affairs Online1997

Multi-track approach to public-sector restructuring in Europe: Impact on employment relations; role of the trade unions

In: Transfer: European review of labour and research ; quarterly review of the ETUI Research Department, Band 3, Heft 1, S. 34-61

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Abstract

In dem Artikel geht es a) um Trends der Restrukturierung öffentlicher Dienste in Europa (aus Perspektive der Arbeitsbeziehungen), b) um Antworten der Gewerkschaften auf diesen Prozeß und c) um die Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen im öffentlichen Dienst. Wir legen eine Analyse vor, die den Schwerpunkt auf die Unterschiede in den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen der Umstrukturierungsprozesse öffentlicher Dienste in den EU-Mitgliedstaaten legt, indem wir argumentieren, daß die Entwicklungsdynamik in den Arbeitsbeziehungen beträchtliche Differenzen aufweist und daß diese auf mindestens drei verschiedene Regulierungssysteme zurückzuführen ist. Das erste der drei Systeme entstand aus dem einzigartigen Entwicklungsmuster im öffentlichen Dienst in Großbritannien, das aus einer großflächigen Privatisierung sowie der Einführung von Wettbewerbselementen und neuen Managementmethoden bestand. Das zweite System finden wir in den nordischen Ländern, in den Niederlanden und - wenn auch in abgeänderter Form - in Italien. Es ist gekennzeichnet durch ein gewisses Maß an Umstrukturierung des Arbeitsmarktes öffentlicher Dienste und stützt sich zum großen Teil auf die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften in diesem Sektor. Das dritte System finden wir in Deutschland und Frankreich mit ihren unabhängigen Regulierungssystemen, in denen Zentralismus und feste Regeln vorherrschen und sich das allgemeine Muster der Arbeitsbeziehungen nur wenig verändert hat. Bei der Identifizierung der oben genannten relevanten Veränderungen argumentieren wir, daß ein gemeinsamer Trend in den EU-Mitgliedstaaten sichtbar ist: ein Trend zu einer zentralisierten Dezentralisierung der Beziehungen auf dem Arbeitsmarkt des öffentlichen Dienstes. Unsere Studie weist darauf hin, daß die Dezentralisierung aus westeuropäischer Sicht - trotz vieler Versuche, sie zu erreichen und trotz der Tatsache, daß sie zumindest im Grundsatz von den Politikern und den Sozialpartnern anerkannt wird - bisher nur in bescheidenem Umfang umgesetzt worden ist. Dies wird insbesondere deutlich, wenn die Dezentralisierung im Vergleich zur Lohnentwicklung betrachtet wird. Es ist durchaus möglich, daß die haushaltspolitischen Restriktionen, denen die westeuropäischen Regierungen unterliegen, der wichtigste Faktor bei einer strengen Kontrolle des Rahmens für die Lohnentwicklung in Westeuropa auf zentraler Ebene sind. Zugegeben, Tarifverträge können auf dezentraler Ebene ausgehandelt und abgeschlossen werden - aber vorzugsweise innerhalb des auf zentraler Ebene gesteckten Rahmens. (Transfer / FUB)

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