Aufsatz(elektronisch)2002

O tempora, o mores! Zur sozialen Konstruktion von Unwissenschaftlichkeit

In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 25, Heft 3, S. 265-280

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Abstract

Der Autor beschäftigt sich aus wissenschaftssoziologischer Perspektive mit dem Strukturproblem der Kontrolle von Wissenschaftlichkeit in Bezug auf die Frage, wie diese Kontrolle einheitlich, effizient und gerecht gestaltet werden könne. Er analysiert dabei verschiedene Praktiken, durch welche die soziologische Komplexität in einer institutionell dysfunktionalen Weise reduziert wird und die sich daher als berufsethisch bedenklich erweisen. Er problematisiert in diesem Zusammenhang z.B. die quantitative Bestimmtheit der wissenschaftlichen Reputation und die Zuteilung der 'venia legendi' beim akademischen Nachwuchs. In seiner Erörterung der Strukturprobleme der Verantwortlichkeit macht er deutlich, dass Soziologen Verantwortung in dem Maße tragen, wie sie vorgeben, aus soziologischen Erklärungen Prognosen und aus diesen geeignete sozialtechnische Schritte zur Lösung bestimmter Probleme ableiten bzw. soziale Phänomene adäquat beschreiben oder deutend verstehen zu können. In dieser Verantwortung stehen sie sowohl als Berater außerwissenschaftlicher Anwender als auch als Forscher und Lehrer gegenüber Fachkollegen und soziologisch Interessierten. Das Ziel, einen soziologischen Konsens herbeiführen zu wollen, erweist sich dabei als soziale Fiktion. (ICI2)

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