Die alltäglichen Facetten der Gewalt gegen Frauen im Alter
In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 19, Heft 3, S. 72-87
Abstract
Der Strukturwandel des Alters in der Bundesrepublik Deutschland wird in der Regel durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Hochaltrigkeit, Singularisierung, Feminisierung, Verjüngung und Entberuflichung. Mit dem Thema Gewalt gegen Frauen im Alter will der vorliegende Beitrag auf eine bestehende Forschungslücke in diesem Spektrum hinweisen. Ein Hauptproblem sieht die Autorin in folgender Problemlage: Jeder will alt werden, und die Gesellschaft beginnt, das zu akzeptieren. Andererseits ist ein gesellschaftlicher Unwille verbreitet, für die direkte Pflege bzw. erworbene Langlebigkeit auch zu zahlen. Kosteneinsparungen in Gesundheitswesen werden propagiert, ohne genau zu benennen, wer die Folgelasten trägt. Vor diesem Hintergrund begründet die Autorin die folgende These: Die impliziten und expliziten Forderungen an die Frauen sind geprägt von überzogenen Ansprüchen an weibliche "Beziehungsarbeit". Hier dürfte die Hauptquelle für eine latente bzw. manifeste Gewalttätigkeit gegenüber den Alten liegen. (ICA)
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