Was weiß die Friedensforschung von der Zukunft, und was sollte sie wissen?
In: Die Zukunft des Friedens: Bd. 1, Eine Bilanz der Friedens- und Konfliktforschung, S. 357-379
Abstract
Auf dem Hintergrund der Einschätzung, dass die Friedensforschung "in die Jahre gekommen ist" und angesichts eines möglichen Wechsels von der Generation der Gründer zu jener der Nachfolgenden versucht der Beitrag eine Rückschau, bei der es insbesondere um zukunftsbezogene Fragestellungen geht. Ausgehend von einem normativen Begriff von Frieden wird versucht, einen Zusammenhang zwischen dem Forschungskontext und Zukunftsvorstellungen zu rekonstruieren. In einem zweiten Schritt gilt es, die Bedingungen zu klären, die für die Antizipation von Zukunft ausschlaggebend sind, allen voran die Schwierigkeiten im Umgang mit der Zeit und der Zuordnung von Zukunft sowie die Unterscheidung zwischen Prognose, Utopie bzw. Entwurf und Planung. In einem abschließenden Fazit werden drei Perspektiven skizziert, die sich auf die Zeitmodi Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft beziehen. Es wird betont, dass das Wissen um den Stellenwert der Zeit dazu beitragen könnte, dass die Friedensforschung als Disziplin auch auf dem Hintergrund einer historischen Friedensforschung eine wissenschaftlich fundierte Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse leistet. (ICH)
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