Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Elite - Masse

In: Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft, S. 191-208

Abstract

Die Renaissance des Elite-Begriffs in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion wird dargestellt. Anhand von empirischen Ergebnissen wird gezeigt, dass sich die Eliten in Politik und Wirtschaft immer ähnlicher werden. Die Wirtschaftselite weist seit Jahrzehnten eine sehr stabile Zusammensetzung auf: Nahezu jeder zweite Spitzenmanager kommt aus dem Großbürgertum, den oberen fünf Promille der Bevölkerung, ein weiteres gutes Drittel aus dem übrigen Bürgertum, weiteren drei Prozent der Bevölkerung, ca. 15 Prozent aus der Arbeiterschaft und den Mittelschichten. Die wachsende Beliebtheit des Elitebegriffs ist nicht nur ein Indiz für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, sie fördert diesen Prozess auch. Dies ist auch in der Bildungspolitik, und dort vor allem in der generellen Differenzierung der Hochschullandschaft mit dem Versuch der Einrichtung von Elitehochschulen zu erkennen. Die "Wiederkehr der Klassengesellschaft" findet auch in den Köpfen der Eliten statt: Ihre Bereitschaft, die eigenen Interessen deutlich rücksichtsloser als noch in der alten Bundesrepublik gegen die breite Bevölkerung durchzusetzen, nimmt unübersehbar zu. (GB)

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