Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Soziale Sicherheit und Exklusion im flexiblen Kapitalismus: eine komparative Analyse und Evaluation von Flexicurity-Politiken

In: Endspiel des kooperativen Kapitalismus?: institutioneller Wandel unter den Bedingungen des marktzentrierten Paradigmas, S. 196-217

Abstract

Der Verfasser geht der Frage nach, in wie weit der paradigmatische Anspruch des Flexicurity-Konzeptes, wie er u.a. von der Europäischen Union formuliert wird, in den Ländern der EU und darüber hinaus in die Tat umgesetzt wurde. Das Konzept Flexicurity bildet eine begriffliche Synthese von flexiblen Arbeitsmärkten und sozialer Sicherheit und lässt sich daher definieren als eine politische Strategie, die einen hohen Grad an Flexibilität des Arbeitsmarkts mit einem hohen Grad an sozialer Sicherheit zu verbinden versucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die numerische Flexibilität vornehmlich durch eine Deregulierung der Arbeitsmärkte bzw. Liberalisierung des Arbeitsrechts erhöhen lässt. Parallel dazu wird die soziale Sicherheit durch einen hohen Grad an Dekommodifizierung bzw. Substitutierung von Einkommenseinbußen und tiefen Anspruchsschwellen bei Arbeitslosigkeit, Alter oder Krankheit institutionell verankert. Flexicurity impliziert idealiter, dass Beschäftigte sowohl in normalen als auch atypischen Arbeitsverhältnissen einerseits über weniger arbeitsrechtlichen Schutz, andererseits aber im Falle des Verlusts des Arbeitsplatzes über eine überdurchschnittliche soziale Absicherung verfügen. Der Autor analysiert den Einfluss flexibilisierter Arbeitsmärkte auf die soziale Exklusion. Er stützt sich bei seiner Analyse auf zahlreiche gut eingeführte Indizes zum Bereich Flexicurity, Arbeitsmarkt und Exklusion und zeigt, dass neben Dänemark und der Niederlande, den Musterbeispielen für Flexicurity, auch Schweden eine konsequente Flexicurity-Politik implementiert hat. Über das Konzept der Flexicurity kann der Konflikt zwischen Flexibilisierung auf der einen Seite und Exklusion bzw. Ungleichheit auf der anderen Seite der Meinung des Autors nach entschärft werden. (ICG2)

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