Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Alternativbewegungen und neue soziale Milieus: ihre soziale Zusammensetzung und ihr Zusammenhang mit dem Wandel der Sozialstruktur

In: Das Alternative Milieu: antibürgerlicher Lebensstil und linke Politik in der Bundesrepublik Deutschland und Europa 1968-1983, S. 27-60

Abstract

Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern "klassenlosen" Ideale nur Ansprüche waren oder doch die Praxis der "alternativen" oder "neuen" sozialen Bewegungen real geprägt und repräsentiert haben. Bedeuteten sie das Ende der früheren Unterschiede von Klassenkulturen und Klassenpolitik? Oder wiederholten sie nur das bekannte Verhalten aller sozialen Bewegungen, sich anfangs zu universalistischen Idealen im Interesse aller Menschen zu bekennen und diese dann später doch zur Verklärung des Aufstiegs einer neuen Generation von "Führern" zu verwenden? Oder waren sie beides - ein Impuls für weniger Ungleichheit, der sich später aber selbst erschöpfte und blockierte? Diesen Fragen wird schrittweise nachgegangen. Einleitend wird das Scheitern der herkömmlichen Klassen- und Schichtungstheorien dargestellt, die mit ihren unterkomplexen Schemata den komplexen Strukturwandel der hoch entwickelten Gesellschaften nach 1945 nicht mehr erfassen konnten, sodass neue Theorien zu der Frage gefunden werden mussten, wie der ökonomische mit dem kulturellen und dem politischen Wandel zusammenhing. Anschließend werden eigene Forschungen zur sozialen Zusammensetzung und zum Wandel der neuen Milieus im Überblick vorgestellt. Sie gehen davon aus, dass die Entstehung und Entwicklung der neuen sozialen Milieus ein Ausdruck des Wandels der Klassengesellschaft als ganzer und ohne diesen nicht zu verstehen ist. (ICF2)

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