Wie soziale Ungleichheit globale Konflikte verursacht
In: Kriege um Wasser, Energie, Rohstoffe: die Plünderung der Welt stoppen - die Politik entmilitarisieren, S. 110-116
Mit dem einseitig wirtschaftlich geprägten Globalismus formieren sich somit neue autoritäre Strömungen. Der ungleiche Austausch beschert vielen benachteiligten Regionen erhebliche Verluste und erhöht die soziale Ungleichheit. Die Konzentration der Wirtschaft refeudalisiert die Besitzverhältnisse. Sie gefährdet den sozialen Zusammenhalt und die politische Verbindlichkeit. Wenn sich die sozialen Gegensätze weiter erhöhen, verschärft sich das Konfliktpotenzial. Das zeigt sich auch im Kontext der Finanzkrise, die eigentlich eine Wirtschafts- und Systemkrise ist. Zum Hintergrund der Krise gehört die Ignoranz gegenüber der sozialen Brisanz und der sozialen Ungleichheit. Hinzu kommt das eigensinnige Bestreben, die einseitig definierte, materielle Wertschöpfung möglichst rasch zu erhöhen. Was ferner auffällt, sind die betriebsamen Versuche, die Krise mit jenen Mitteln lösen zu wollen, die sie verursacht haben. Die Systemfrage bleibt weitgehend ausgeklammert. Es genügt aber nicht, den Kapitalismus nur ein wenig zu zivilisieren. Alternativen sind gefragt. (ICB2)