Thesis World Affairs Online2017

Theorie der Public Diplomacy: sozialtheoretische Grundlegung einer Form strategischer Kommunikation

In: Organisationskommunikation

Abstract

Von der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft weitgehend ignoriert, ist Public Diplomacy in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem in der Berufspraxis vieler Regierungen und internationaler Organisationen sowie in der anglo-amerikanischen Forschung bedeutsamen Konzepts avanciert. Die größer werdende Zahl an Veröffentlichungen täuscht jedoch über einen wesentlichen Mangel hinweg: Es fehlt eine theoretisch konsistente Beschreibung von Public Diplomacy. Diesem Defizit begegnet die vorliegende Arbeit mit der Entwicklung eines integrativen, sozialtheoretischen Ansatzes, mit dem Public Diplomacy theoretisch beschrieben und erklärt werden kann. Auf Basis einer empirischen Rekonstruktion der Public Diplomacy Berufspraxis in Deutschland werden die Handlungstheorien von Max Weber (Verstehende Soziologie) sowie von Alfred Schütz und Thomas Luckmann (Phänomenologische Soziologie) mit der akteurzentrierten Differenzierungstheorie von Uwe Schimank und damit einer akteurtheoretischen Reformulierung von Niklas Luhmanns Systemtheorie zu einem konsistenten und an die bisherige Forschung anschlussfähigen Mehrebenenansatz verbunden. Das Ergebnis zeigt, dass dieser nicht nur für die theoretische Analyse von Public Diplomacy, sondern auch von anderen Formen öffentlicher Kommunikation fruchtbar ist. Am Beispiel von PR und Journalismus wird skizziert, dass die entwickelte Theorie auch in solchen Forschungsfeldern zu neuen und weiterführenden Erkenntnissen führen kann, die bereits durch Sozialtheorien gut erfasst worden sind.

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