Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Freiheit, Demokratie - ein philosophischer Begründungsversuch und ein Neuinterpretationsversuch westlicher Verfassungsprinzipien: zugleich ein Blick auf Institutionen der Nachhaltigkeit

In: Generationengerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit: philosophische, juristische, ökonomische, politologische und theologische Neuansätze, S. 83-107

Abstract

Der Verfasser vertritt die These, dass die Frage nach einer Begründung und damit nach einer vernünftigen, normativen Fundierung von Generationengerechtigkeit sich deshalb stellt, weil Liberalismus und Vernunft in einer globalen Welt von zwei Seiten massiv attackiert werden, die für die doppelte Freiheitsgefahr stehen - und zwar in der Globalisierungs- oder Terrordebatte ebenso wie in innerwestlichen Debatten. Die aufkeimenden Nachhaltigkeitsvisionen vom Solarzeitalter, von der Agrarwende oder vom sanften Tourismus zum Schutz der Zukunft und der Einen Welt werden darum rationale Konzepte ohne Realisierungschance bleiben. Bei unserer bisherigen wirtschaftsliberalen Wertebasis wäre es letztlich auch einfach unplausibel, ein 'nachhaltiges' Leben zu führen. Der Weg zu einer Theorie intergenerationeller (und auch: globaler) Gerechtigkeit und damit der Weg zur Nachhaltigkeit steht vor diesem Hintergrund nur offen, wenn man zuvor eine Konzeption universaler Gerechtigkeit findet und erst einmal klärt, was man überhaupt begründen kann. 'Universal' meint, dass Normen in allen Gesellschaften weltweit gelten. 'Global' meint eine Normgeltung zwischen den Gesellschaften, und 'intergenerationell' meint eine Geltung zwischen den Gesellschaften verschiedener Zeiten. Es wird argumentiert, dass eine liberale, auf Menschenrechten und Demokratie aufbauende gesellschaftliche Grundordnung die universal gerechte Ordnung ist. In diesem Kontext werden Generationengerechtigkeit als Neuinterpretation liberal-demokratischer Verfassungen sowie ein neues Freiheitsverständnis als Konsequenz universeller und intergenerationeller Gerechtigkeit dargestellt. (ICG2)

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