Aufsatz(elektronisch)2008

Die Bürgerausstellung: Eine Kombination sozialwissenschaftlicher, partizipativer und künstlerischer Elemente

In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 9, Heft 2

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Abstract

Die "Bürgerausstellung" ist durch ihre Verbindung sozialwissenschaftlicher, partizipativer und künstlerischer Elemente ein Umsetzungsbeispiel angewandter performativer Sozialwissenschaft. Die Methode entstand in den 1990er Jahren bei der Vermittlung qualitativer Methoden und gemeindespsychologischer Ansätze an Studierende der Psychologie. Die Bürgerausstellung kombiniert qualitative Methoden wie Interview und Textinterpretation mit künstlerisch-ästhetischen Methoden wie Fotografie und Film zu einem Gesamtkonzept. In der Tradition der Aktionsforschung stehend wird das Verfahren bei der Erforschung gesellschaftlicher Problemstellungen eingesetzt. Die Bürgerausstellung unterstützt durch die Präsentation unterschiedlicher Sichtweisen den Dialog und weiterführende Kommunikationsprozesse zwischen den Akteuren und Akteurinnen. Die Inszenierung der Ausstellungseröffnung hat dabei besondere Bedeutung. Der vorliegende Beitrag über die Bürgerausstellung stellt in seinem ersten Teil die Entstehungsgeschichte des Verfahrens vor und bietet im zweiten Teil eine Einführung in die einzelnen methodischen Schritte. Im dritten Teil werden zur Veranschaulichung der Methode unterschiedliche Bürgerausstellungen beschrieben. Der letzte Teil diskutiert den Anspruch der Bürgerausstellung, ihre performative Komponente, ihre Stärken und Grenzen, berücksichtigt die Ergebnisse einer bisher vorliegenden Evaluationsstudie und wirft einen Blick auf die zukünftige Nutzung des Verfahrens. Dabei ist die Kombination mit Instrumenten, die einen langfristigeren Partizipationseffekt ermöglichen, die Erweiterung der Beteiligungsmöglichkeiten für die Beforschten und das Experimentieren mit zusätzlichen künstlerischen Methoden besonders zu beachten.

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