Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Freiheit und Gleichheit im interkulturellen Vergleich der Survey-Forschung

In: Demokratisierung im internationalen Vergleich: neue Erkenntnisse und Perspektiven, S. 331-350

Abstract

Alexis de Tocqueville stellte zu Beginn der "ersten Welle" der Demokratisierung in Amerika den Zielkonflikt zwischen Freiheit und Gleichheit in den Mittelpunkt seiner philosophischen Betrachtungen. Im vorliegenden Beitrag wird dieser klassische Zielkonflikt aufgegriffen, der auch in der gegenwärtigen "dritten Welle" der Demokratisierung nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Im Hinblick auf einen interkulturellen Demokratievergleich werden zwei Fragenkomplexe erörtert und anhand von Daten des "World Values Survey" aus den Jahren 1990 bis 1993 empirisch überprüft: (1) Ist das kontrovers diskutierte Spannungsverhältnis nur ein Gegenstand des Elitendiskurses, der nicht verstummt ist, seitdem die Französische Revolution "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" auf ihre Fahnen geschrieben hatte, oder wird das Gegensatzpaar auch von der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger allgemein anerkannt? (2) Wird der Zielkonflikt nur im Kulturkreis der etablierten Demokratien erkannt, deren politische Philosophie in Europa und Amerika in Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution geprägt worden ist? Oder ist die Akzeptanz des Gegensatzpaares eine in allen Ländern - auch in den jungen Demokratien und autoritären Staaten Mittel- und Osteuropas und Asiens - zu beobachtende ideologische Grundstimmung? (ICI2)

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